Als wir im »Gasthof Kohlern« auf 1130 Metern ankommen – etwas verspätet wegen einer Autopanne –, erholt sich am Pool der Rest einer Hochzeitsgesellschaft; Braut und Bräutigam dösen im Schatten, ein paar Kinder streifen umher, der Trauzeuge schlurft Getränke holen. Der Pool selbst aber ist frei, und der Blick daraus ist unglaublich, unendlich, man glaubt fast ins Tal hinauszuschwimmen.
Danach: Wasser abschütteln, Liege zurechtrücken, Handtuch unter den Kopf. Ein kleines Mädchen sagt noch, dass sie hier auch einmal heiraten will, dann trägt uns die Ruhe davon. Später sitzen wir im Biergarten an breiten Holztischen, eine Kellnerin bringt Rhabarberkuchen mit Schokoladensauce aus der Slow-Food-Küche – alles regional, saisonal –, und noch immer starren wir hinaus ins Tal, hinunter auf Bozen, hinüber zur Rosengarten-Gruppe und deren schneeumkränzten Gipfeln. Der Blick bleibt uns, auch aus dem charmant eingerichteten Zimmer, auch beim Frühstück in der Panoramastube. »Ich habe gehört, Sie hatten eine Autopanne auf dem Weg hierher, brauchen Sie Hilfe?«, fragt dort Josef Schrott, der Besitzer des Gasthofs. Autopanne? Wir? Ach so, ja. Hilfe? Nein, wirklich nicht. Alles ist gut.