Ist ja eine ganz eigene Spezies, das Grandhotel, meistens auch unbezahlbar. Dafür aber großes Kino: Dresscode. Die Gänge riechen nach Hummersuppe. Kerze auf dem Tisch. Keine Kinder. Man nimmt keinen Koffer selbst in die Hand, das Auto wird geparkt, auf dem Frühstücksbuffet steht unbedingt Lachs. Stimmt alles in Zell am See, außer dass es keinen Dresscode und Gulasch- statt Hummersuppe gibt, Kinder sind auch gern gesehen. In den Suiten: Kaminfeuer und Balkone mit See- und Bergblick. 131 Zimmer insgesamt. Candle-Light-Dinner im Weinkeller. Zum Essen im Kaisersaal stehen drei Menüs zur Wahl für die Gäste, unter ihnen Engländer, Araber und Inder, alle, die mal großes Kino erleben, aber nicht immer in Abendgarderobe herumlaufen wollen. Pianist versteht sich von selbst: im Sommer im Rosengarten zum Nachmittagstee direkt am Seeufer. In Zell am See gibt es sogar einen hoteleigenen Skiführer: Luki, ehemaliger Deutschlehrer. Er führt die Gäste ins riesige Skigebiet ein, sagt ihnen, welche Piste sich für was eignet, gibt Tipps, wie man eleganter, schneller oder sicherer fährt. Viereinhalb Sterne hat das Haus, den halben gibt es auch dafür, dass Bügelwäsche innerhalb von vier Stunden fertig zurückgegeben wird. Der Hotelbesitzer hat noch drei andere Hotels, in diesem wohnt er selbst. Seine Mutter ist Ende achtzig und führt den »Salzburgerhof« gut zweihundert Meter weiter, der hat fünfeinhalb Sterne. Dort gibt es die Bügelwäsche innerhalb von einer Stunde zurück.
Grand Hotel Zell am See
Esplanade 4–6
A-5700 Zell am See
Tel. 0043/(0)6542/78 80,
DZ ab 220 Euro inkl. Frühstücksbuffet, Nachmittagsjause und 4-Gänge-Wahlmenü am Abend