Hotel Auersperg, Salzburg

Dieser Familienbetrieb beherrscht die Kunst der Gastfreundschaft so gut, dass man dabei ganz vergisst, den Rest der Stadt zu besichtigen.

Eigentlich hatte ich mir Salzburg ansehen wollen. Nur hatte ich mich im »Hotel Auersperg« eingemietet. Und wer hier absteigt, reist im Konjunktiv. Dann heißt es: Man könnte. Man könnte zur Festung Hohensalzburg wandern oder ins Museum auf dem Mönchsberg. Stattdessen dehne ich das Frühstück ewig aus, probiere Biojoghurt vom Wolfgangsee und die Zitronenmarmelade von Frauen aus der Nachbarschaft. Plaudere mit der Hausdame, die all die Kissen und Vorhänge genäht hat. Danach könnte man lustwandeln im Mirabellgarten. Aber wozu? Lieber den Nachmittag mit Buch und Decke im eingewachsenen Garten des Innenhofs verbringen, oder noch besser: auf der Dachterrasse, in der Sauna. Man fühlt sich im »Auersperg« wie bei netten Menschen zu Hause. Die Besitzerin Bettina Wiesinger übernahm die frühere Pension von ihrer Oma und beherrscht die Kunst der Gastfreundschaft. Das scheint ein Familien-Gen zu sein: Genauso angenehm führt ihre Schwester Evelyn in Bad Gastein das »Hotel Miramonte« und das »Haus Hirt«. Das Konzert am Abend lässt man dann auch sausen. Wen jetzt das schlechte Gewissen plagt: In jedem Zimmer liegt der Reiseführer Ein perfektes Wochenende in Salzburg aus der SZ-Edition.

Hotel Auersperg, Auerspergstr. 61, 5020 Salzburg, Tel. 0043/662/ 889 44-0, Fax 889 44 55, www.auersperg.at, DZ ab 150 Euro