Das Hotel wirbt mit dem ersten Waldspa Europas. Ich denke: Was wird das schon sein? Ein paar Massageliegen auf der Terrasse? Aber dann sagt Silvana, die Masseurin, man solle festes Schuhwerk tragen statt der Badeschlappen, und es geht bergauf, über die Wiese hinterm Haus, über Geröll, hinein in den Wald. Während ich später zwischen Tannen liege und eingerieben werde mit Ölen aus Arnika, Heidelbeere, Enzian, steht, echt wahr, keine zehn Meter entfernt ein junger Hirsch im Holz und schaut zu. Überhaupt ist es ein Naturhotel: Es gibt einen Badesee, Bioküche mit Gänseblümchenaufstrich, Brennnesselsorbet, für die Kinder einen Waldspielplatz und einen Minibauernhof mit Ponys, Ziegen, Hühnern, Hasen. Dass es im »Forsthofgut« in Leogang trotzdem nicht nach fadem Öko aussieht, sondern chic, liegt an Christoph Schmuck, dem Besitzer. Seine Großeltern haben in den Sechzigerjahren mit zwei Gästezimmern angefangen, dann kamen immer mehr Gebäude dazu. Der Enkel übertrug den Tiroler Landhausstil in die Moderne: viel Holz, aber ohne Schnörkel. Zum Schluss lerne ich bei der Wildfütterung den Hirsch persönlich kennen. Er heißt Hans, benannt nach dem Schlagersänger Hansi Hinterseer.
»Forsthofgut«
Hütten 2, Leogang, Österreich
Tel. 0043/65 83 85 61
DZ ab 240 Euro (inkl. Frühstück, Mittagsjause, Kuchen, abends 5-Gänge-Menü)