Manche Wörter beschreiben Lebensweisen exakt, lassen sich aber schlecht übersetzen, weil sie so eng mit der jeweiligen Sprache und Kultur verknüpft sind. Schwer zu fassen ist zum Beispiel der portugiesische Begriff »Saudade«, der ein Gefühl zwischen Sehnsucht und Heimweh benennt. Dem kann man wunderbar in São Miguel nachspüren, der Hauptinsel der Azoren, mitten im Atlantik zwischen Europa und Amerika – nur zweieinhalb Flugstunden vom portugiesischen Festland entfernt und doch so weit weg von allem. Wo Festland-Portugiesen auf Aussteigerinnen treffen und Trekkingsandalenträger auf Hochseesegler.
Wer diesem Treiben entkommen möchte, zieht sich ins »Sensi Azores Nature and Spa« zurück. Hier, in einem früheren Reitstall aus dem 19. Jahrhundert, haben einige Zimmer vier Meter hohe Decken und auf der Terrasse einen winzigen Salzwasserpool. Im Spa werden orientalische Kräuterstempel, ayurvedische Behandlungen und tibetische Klangtherapie angeboten. Das Restaurant serviert frischen Thunfisch und Tamarillos, die aussehen wie Cherrytomaten, aber herb und süßsäuerlich schmecken. Bei Ausflügen zu den heißen Quellen, zur einzigen Teeplantage Europas oder zu den Ananas-Gewächshäusern trifft man dann wieder auf Touristen aus Deutschland. Nicht umsonst gibt es bei uns den Ausdruck Fernweh, der die Lust bezeichnet, weit entfernte Orte zu erkunden – so wie eine Inselgruppe mitten im Atlantischen Ozean.
Sensi Azores Nature and Spa, Rua do Monte 1, 9555‑080 Ginetes
São Miguel, Azoren, Portugal, Tel. 00351/296/24 82 60
DZ ab 205 Euro/Nacht
sensiazores.com
