Instagram kann sehr praktisch sein. Wer ein Bild mit Standort postet, bekommt von Freunden und Bekannten ungefragt Live-Reisetipps. Die meisten solcher Nachrichten bekam ich überraschenderweise in Triest. »Tolle Stadt!«, schrieb ein Kollege, und: »Weißt schon, dass im ›Caffè degli Specchi‹ angeblich der Aperol Spritz erfunden wurde?« Wusste ich nicht, auch nicht, dass James Joyce immer dort saß. Eine Freundin ließ wissen: »In der Bar ›L’Altro‹ habe ich den besten Espresso meines Lebens getrunken. Achtung: Heißt hier ›un nero‹!« Ich finde heraus: Nirgendwo in Italien werden mehr Tassen getrunken, etwa 1300 Espressi pro Kopf sollen es im Jahr sein. Es trudelten Tipps zum Schwimmen ein (in Barcola), Besichtigen (Castello di Miramare) und Essengehen (»Buffet da Pepi«).
Ich wiederum kann dem nächsten Triest-Besucher jetzt, gefragt oder ungefragt, das schönste Hotel am Platz empfehlen: »Unbedingt im ›Savoia Excelsior‹ wohnen! Grandhotel in halbwegs bezahlbar. Noch nie so große Flure gesehen – ein halber Ballsaal auf jeder Etage.« Bei seiner Eröffnung 1911 gehörte Triest noch zu Österreich, das Hotel galt angeblich als luxuriösestes von Österreich-Ungarn, auch wegen seiner Lage direkt an Hafen und Uferpromenade. Heute legen dort die modernen Kreuzfahrtschiffe an. Deshalb würde ich noch raten: »Wenn ihr nicht auf Bettenburgen gucken wollt, fragt nach einem Zimmer mit Blick über die Stadt. Viel schöner!«
Savoia Excelsior Palace
Riva del Mandracchio 4
34124 Triest
Italien
Tel. 0039/040/779 41
DZ ohne Frühstück ab 135 Euro/Nacht.