Pool im Burggraben

Im »Castillo del Buen Amor« im spanischen Salamanca gibt es Frühstück im alten Pferdestall und Gemüse aus der hoteleigenen Plantage. Wer will, kann in dem alten Gemäuer viel über Geschichte lernen – oder einfach nur staunen.

Von Wolfgang Luef

Den Beinamen »von der guten Liebe« erhielt die Burg der Legende nach im 15. Jahrhundert, als der Bischof von Ávila mit seiner Geliebten dort lebte.

Foto: Fernando Trocóniz

Wer von Spanien nur Küsten, Strände, Sonne und Meer kennt, sollte einmal nach Kastilien und León reisen: Wein und Essen schmecken hier meistens besser, jedenfalls spanischer, und man kann Tage im Hotel verbringen, ohne ein Wort Deutsch oder Englisch zu hören. Abseits der Touristenströme kommt man einem Land und dessen Geschichte viel näher. Besonders an einem Ort wie dem »Castillo del Buen Amor«.

Während der fast 800 Jahre dauernden sogenannten Reconquista eroberten christliche Herrscher die Iberische Halbinsel von den Mauren. In Zentralspanien wurden so viele Burgen gebaut, um die eroberten Gebiete zu halten, dass die ganze Region den Namen »Burgenland« erhielt: Kastilien. Das »Castillo del Buen Amor« war eine dieser Trutzburgen gegen die Araber, erbaut im 11. Jahrhundert, wobei die heutigen Bauten überwiegend aus dem 15. Jahrhundert stammen. Seit 1931 ist das Castillo denkmalgeschützt, seit 20 Jahren ist es ein Hotel mit 40 Zimmern.

Man schläft ruhig hinter den meterdicken Steinmauern, die den Zimmern in der trockenen Hitze Kastiliens ein angenehmes Klima geben. Gefrühstückt wird im alten Pferdestall im Untergeschoss, der Pool befindet sich im Burggraben. Zum Abendessen gibt es Gemüse von den hoteleigenen Plantagen, dazu den Hauswein aus den umliegenden Weinbergen. Wer möchte, kann aus einem Spaziergang durch die verwinkelten Gänge und Salons voller Gemälde eine regelrechte Geschichtsstunde machen. Muss man aber gar nicht. Staunen reicht.