The Cambrian, Adelboden

Es ist ein trauriger Tag für den Manager des  »The Cambrian« im Berner Oberland: ab heute ist sein schönes Hotel endgültig kein Geheimtipp mehr.

»Es ist ja so«, sagt der Manager des Hotels »Cambrian«, »in St. Moritz sind die Russen, in Zermatt die Briten, in Chamonix die Italiener und Franzosen, in Grindelwald die Japaner, in Gstaad die Deutschen, aber die Schweizer selber, die fahren im Winterurlaub hierher nach Adelboden.« Seit hundert Jahren ist das Bergdorf im Berner Oberland der eidgenössische Geheimtipp, bis heute, seufzt er, wo er ihn an die Zeitung verrät. Seit hundert Jahren kommen die Schweizer auch in dieses ehemalige Grandhotel, das immer noch stolz die Chalets überragt, die im Laufe der Zeit zwischen den alten Bauernhäusern aus dem steilen Hang wuchsen. Nur eine schmale Talstraße führt vom Thunersee herauf und nicht weiter, weil dann die Dreitausender im Weg stehen.

Obwohl das »Cambrian« heute ein intimes Design-Hotel ist, spürt noch jeder das Flair des Grandhotels, der beim Apéro in einem der vorzüglichen Sessel der Hotelbar neben dem Fernrohr sitzt und auf diese weite Arena aus Fels, Gletschereis und Almmatten blickt. Ganz hinten, wo jetzt eine Gondel hinaufschwebt zu den sonnigen Pisten der Engstligenalp wird man morgen sein. Diese himmlische Aussicht wird einen den ganzen Nachmittag im Hotel begleiten, im dampfenden Außenpool, den manche fast durchgegart verlassen, weil sie sich nicht vom Panorama trennen können. In den Hängematten des mondänen Spas sieht man die Gipfel wieder, und schließlich beim Abendessen, hinter den großen Terrassenfenstern, wo man dann nicht mehr unterscheiden kann: Ist das da oben noch Pistenraupenlicht? Oder schon Stern?

The Cambrian, Adelboden, Dorfstraße 7, Tel. 0041/33/673 83 83, www.thecambrianadelboden.com, DZ ab 180 Euro.