Villa d'Este, Comer See

Kerstin Greiner ist dem alten Charme der Villa d'Este am Comer See bedingungslos verfallen. Wie vor ihr übrigens auch schon Alfred Hitchcock und Greta Garbo.


Vom Ober bis zum Direktor arbeiten in der Villa d'Este am Comer See alle nur einem einzigen Ziel entgegen: Alles soll so bleiben, wie es ist. Was soll man auch verbessern an einem Hotel, dem schon Alfred Hitchcock und Greta Garbo verfallen sind?

Hier waren schon mehr Royals zu Gast als im Buckingham Palace.
»Wir denken manchmal über Neuerungen nach«, sagen sie hier, »aber dann entscheiden wir am Ende: Nein, alles ist perfekt, so wie es ist.« Man kann nicht widersprechen, wenn man dem Tanz der weiß befrackten Ober zusieht, alle seit mindestens 40 Jahren im Dienst, die eine weltmännische Eleganz ausstrahlen. Das Essen kocht Luciano Parolari, der weit über Europas Grenzen hinaus als »King of Risotto« bekannt ist. Die Fernseher in den Zimmern tragen zur Tarnung einen Bilderrahmen. Die Rosen wachsen hier seit 1873 – und als einmal neue nachgepflanzt werden sollten, brauchte der Gärtner Monate, um jene alte Rosensorte auf der Welt noch mal zu finden. Das ganze Arrangement aus Emailletischchen, Spatzen, Blumenbeeten, Kies, Dunst über dem See scheint zu wispern: Ich bin das Hotel der Hotels, die Essenz schlechthin! Zwar sind die Zimmer absurd teuer – aber wer Hotels liebt, muss einmal hier gewesen sein.

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Villa d Este, Via Regina, 40, 22012 Cernobbio, Italien, www.villadeste.it,
Tel 0039/031/3481, DZ ab 490 Euro

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Fotos: dpa