Tja, so ist das, man trägt die gute Hose und schwenkt dabei beschwingt eine Essensbox, ein ganz normaler Freitagnachmittag eben. Wie, das haben Sie noch nie gemacht? Na, aber Millionen Inder können dieses Bild sehr gut nachfühlen, denn da sind solche Lunchboxen fester Bestandteil der Nahrungskette. Die Inder haben schon vor mehr als hundert Jahren das bessere Lieferando erfunden. Dabei wird vormittags zu Hause gekocht, damit mittags der auswärts arbeitende Teil der Familie was Gutes zu essen hat. Die Logistik dazwischen übernehmen Tausende von Dabbawallas, ehrwürdige Boten, die das Essen vom heimischen Herd quer durch die Städte oder bis auf entlegene Felder und Baustellen transportieren. Meistens ist es dann sogar noch warm. Angeblich funktioniert das System der Dabbawallas so gut, dass nur alle sechs Millionen Bestellungen mal ein Essen sein Ziel nicht erreicht. Ein Fehler bei sechs Millionen Bestellungen? Hallo, deutsche Paketdienste, wie wär’s mit einer Schulungsreise nach Indien?
Frisch gestrichen: Gemusterte Hose und Schnürschuhe mit Blumenprint, beides Giorgio Armani
Foto: Jason Evans