Das ist eine sehr lebensnahe Darstellung zum Themen-bereich »Gärtnern in der Stadt«. Es gibt ja in der Dunkelheit des Winters keine schönere Idee als die von einem bald florierenden Balkon. Einem Freisitz, der nicht nur im Alleingang die Bienen rettet und die Nachbarn erbleichen lässt, sondern auch noch die Familie gesund ernährt und als privates Naherholungsgebiet dient. Und schließlich, denkt man, was ist schon dabei? Ein bisschen Erde, ein bisschen Sonne, ein bisschen Grün. Dieser Elan wird aber, wie üblich im Leben, von der Praxis recht schnell verbraucht. Spätes-tens, wenn man einen sagenhaft störrischen Sack Erde in den dritten Stock gewuchtet hat, nur um festzustellen, dass man ungefähr fünf dieser Gebinde bräuchte. Dazu Übertöpfe, Untertöpfe, Zwischentöpfe, Kasten, Stöcke, Klammern, Dünger. Und der ganze Schmutz! Also belässt man es dabei, irgendwann in gutem Hut und aller Eile die zwei Sukkulenten umzutopfen, die seit dem 97er-Lanzarote-Urlaub noch rumstehen. Reicht schon!
Erdverbunden
Der Sommer naht: Zeit, den grünen Daumen auf dem Balkon zu beweisen. Doch die gärtnerischen Ambitionen halten im Stadtleben meist nicht lange.