Baum und Zeit

Heute schon einen Baum umarmt? Waldbaden zeugt von gutem Geschmack. Aus Umwelt und aus Stil-Gründen.

Enge Verbindung: Damenuhr »Baignoire« in Gelbgold, von Cartier.

Foto: Sarah Fürbringer

Das Umarmen von Bäumen galt unter Comedians lange als Erkennungsmerkmal von Menschen, die nicht mehr alle Schweine im Rennen haben. Dazu muss man aber sagen, dass viele Comedians auch nicht gerade entspannte Premium­typen sind. Die sollten ruhig mal das ausprobieren, was sie seit Jahrzehnten verspotten: mit Jutebeutel Müsli essen, danach Kröten retten und Bäume umarmen. Zumindest Letzteres ist angesichts der aktuellen Waldbrand- und Waldsterb-Bilanz absolut angebracht. Und wer weiß, wie lange man noch Bäume umarmen kann, ohne sich dabei rußige Hände oder einen Borkenkäfer zu holen? Außerdem haben die Japaner auch hier das sogenannte Waldbaden populär gemacht. Damit ist nicht eine Badewanne in der Fichtenschonung ­gemeint, sondern ein achtsamer Spaziergang durch den Wald, gern mit Baumkontakt. Vermutlich muss man dabei nicht die neue Cartier-Uhr tragen, aber andererseits – sollen die Comedians doch mal sehen, was Baumumarmer für ­einen guten Geschmack haben.