Die vergangenen 15 Monate haben uns viele neue und verstörende Erkenntnisse gebracht, einige davon betreffen die Wohnsituation von Kollegen. Es ist ja schon seltsam genug, denen zufällig in Zivil und mit Kindertrage in der Stadt zu begegnen. Zwanzig Kollegen und Kolleginnen gleichzeitig zu sehen, wie sie zu Hause am Küchentisch oder im Schlafzimmer in den Computer schauen, hat ein bisschen was von der Reality-Show Big Brother, wobei man selbst leider auch mitwirkt. Da Zoom-Meetings viel langweiliger sind als echte Meetings, hat man dabei genug Zeit, die Hintergründe der anderen zu interpretieren. Leider wurden die mit fortschreitender Pandemie immer neutraler und seriöser. Anfangs saßen Menschen ja noch vor den Moränenausläufern eines Wäschekorbs oder hatten frei laufende Kinder und Partner zu bieten. Jetzt hat jeder ein Stück weiße Wand gefunden, und wenn noch irgendwo ein Kleidungsstück rumliegt, ist es ein absichtlich platziertes neues Kleid. Videomeeting ist gentrifiziert worden. Schade!
Hintergrundwissen
Warum nur sind die Hintergründe der Kolleginnen und Kollegen in den täglichen Videokonferenzen mit fortschreitender Pandemie immer seriöser geworden?