Heute gibt es auch an dieser Stelle weit hinten im Magazin mal eine Gewissensfrage: Muss man Menschen, die zum Frühstück nur eine Grapefruit löffeln, genauso mögen wie »Honigsemmel mit viel Butter«-Menschen? Sind Letztere nicht immer die verträglicheren? Aber klar, jeder kennt so ein paar Tage im Jahr, da will man selbst das Grapefruit-Programm. Will nicht mehr der alte Honigsemmelmensch sein, mehlig und verklebt, sondern so ein richtig strahlender Pampelmusenperformer, kalt duschend, T-Shirts bügelnd und IBAN-Nummern auswendig proklamierend. Für ein paar Stunden ein wirklich gutes Gefühl. Aber ganz ehrlich: Ist man auf Dauer wirklich so zitronig frisch? Will man es sein? Und gibt es nicht weniger aufreibende Ego-Updates? Eine Schweizer Uhr vielleicht stattdessen, schön kostspielig? Keine schlechte Idee, dann schauen alle auf die neue Uhr – und niemandem fällt auf, dass man die Grapefruit doch wieder gegen eine Honigsemmel getauscht hat.
Foto: Markus Burke