Helden der Lüfte

Täuscht der Eindruck, oder war das Fliegenlassen von Ballons früher eine größere Sache? Es gab mal eine Zeit, da stand bei jeder zweiten Veranstaltung die örtliche Volksbank mit der entsprechenden Ausrüstung bereit. Kinder und Liebespaare beschrifteten nonstop Zettel mit Grußbotschaften, die dem Wind übergeben wurden und fünf Kilometer weiter in einem Straßenrandbaum hängen blieben. Solche gestrandete Luftpost war stets ein trauriger Anblick. Womöglich ist die Sache deswegen etwas aus der Mode gekommen, genau übrigens wie das Verschicken von Flaschenpost. Vielleicht ist aber auch im Zeitalter des ständigen Sendens und Empfangens eine derart langsame und fehleranfällige Form der Streukommunikation nicht mehr zeitgemäß? Stattdessen sollen ja irgendwann Drohnen Produkte ausliefern, und alles, vom Stuhl bis zum Staubzucker, kommt dann quasi zum Fenster rein. Das ist leider nicht das Gleiche. Drohnen fliegen auch, aber ihnen fehlt eindeutig der bummelnde Charme eines Luftballons.