Man muss es sagen: Als die Grabkammer des Tutanchamun 1922 entdeckt und bald darauf geöffnet wurde, sah es darin ungefähr so aus wie in einem dieser modernen Self-Storage-Abteile heute. Alles bis zur Decke vollgestapelt! Mit Gerümpel, das im Jenseits dienlich sein sollte, aber dann doch nicht abgeholt wurde. Kinderbetten, Kommoden, sehr viel Krimskrams vom Pharao und allein fünfzig Truhen standen da rum. Irgendwie ist das tröstlich, dass sich auch bei Göttlichen allerlei überflüssiger Hausrat ansammelt – wobei Tutanchamun ja nur etwa zwanzig Jahre alt wurde. Und wo hier seit Jahren alle von langweiligem Minimalismus reden und erst sich und dann ihre Wohnumgebung entschlacken wollen, wäre doch langsam mal wieder eine Gegenbewegung angesagt: Lebe so, dass deine Grabkammer später aus allen Nähten platzt! Es müssen ja nicht unbedingt fünfzig Truhen sein. Aber wie wäre es zum Beispiel mit richtig vielen Handtaschen? Die lassen sich vielleicht auch leichter ins Jenseits mitnehmen.
Chaos bis in den Tod hinein
Wo hier seit Jahren alle von langweiligem Minimalismus reden, schlägt unser Autor eine Gegenbewegung vor: Lebe so, dass deine Grabkammer später aus allen Nähten platzt!