Unter allen Gartendisziplinen kommt dem Setzen von Tulpen- und Narzissenzwiebeln im Herbst eine besondere Bedeutung zu. Mit letzter Gärtnerkraft schickt man diese Knollen ja sozusagen allein auf eine endlose Winterreise. Sie liegen da in ihrem kühlen Grab rum, während man selbst im warmen Stübchen hockt und dabei den Garten genauso vergisst wie die Stellen, an denen man die Zwiebeln versenkt hat. Fünf Monate später, wenn zwischen Schneeresten und Silvester-Rückständen wieder die ersten schwächlichen Grasbüschel zum Vorschein kommen, kann es aber gar nicht schnell genug gehen. Man braucht jetzt kräftige Frühlingsbeweise, und zwar sofort! Und siehe da – Tulpen und Narzissen haben geduldig auf ihren großen Auftritt gewartet. Sie blühen immer ganz woanders, als man in Erinnerung hat, und auch in seltsamen Farben, aber das ist egal, diese ersten großen Blüten sorgen für einen guten und ausgewogenen Start ins Jahr. Und wenn sie dann auch noch zum neuen Rock passen ...
Die Letzten und die Ersten
Mit dem Herbst kommt für Gärtner die Zeit, um Tulpen und Narzissen zu setzen. Dann gehen die Knollen allein auf eine endlose Winterreise.