»Bücher sind zum Anfassen da, nicht zum Angeben«

Die  Grafikerin Irma Boom gilt als »Königin der Bücher«. Ihre Bildbände für Chanel, Renault oder das Guggenheim-Museum in New York werden für mehrere tausend Euro gehandelt. Was sie neben ihrer Kreativität so erfolgreich macht ist vor allem eines: Kompromisslosigkeit.

Irma Boom, 63 Jahre, in ihrem Büro in Amsterdam.

Büro in Amsterdam.

Als Irma Boom zum ersten Mal den Auftrag bekam, ein Buch zu gestalten, standen einige ihrer Kolleginnen und Kollegen auf und gingen. 1988 war das, und Boom, 28 Jahre alt und noch nicht lange dabei, war von ihrem Chef beim Staatlichen Druck- und Verlags­büro in Den Haag beauftragt worden, das prestigereichste Buchprojekt des Jahres zu übernehmen, das jährliche Briefmarkenbuch der niederländischen Post. Bis dahin hatten das Buch stets die berühmtesten Grafikdesigner der Niederlande gestaltet, allesamt Männer. Diesmal sollte es Boom