Esst mehr Hülsenfrüchte! Das ist vielleicht die Schnittmenge aus allem, was halbwegs brauchbare Ernährungsratgeber fordern und den Vorschlägen von Forschern, die sich mit den Wechselwirkungen zwischen unseren Essgewohnheiten und dem Klima beschäftigen. Geht klar! Ich finde, wirklich alle Hülsenfrüchte schmecken super. Und wenn’s dann auch noch schön macht und dabei hilft, die Welt zu retten - umso besser. Schon wenn ich eine trockene Bohne im Vorratsschrank sehe, wird mir warm und meine Laune hellt sich auf, es gibt nichts gemütlicheres als warmes Essen mit Bohnen, Linsen, Kichererbsen. Hier sind dazu schon zwei Probier-doch-mal-Rezepte zum Eingrooven: Croquetas und Fenchel-Crostini mit Linsenbohnencreme.
Die elbanische Bohnensuppe habe ich kennen gelernt, als ich ab und zu im Winter auf der toskanischen Insel Elba Freunden half, irgendwelche Bauarbeiten zu erledigen – mit Schaufel und Spitzhacke Löcher graben war dabei meine Kernkompetenz. Oft saß ich auch nur mit einer Mortadella-Semmel in der milden Wintersonne. Die meisten Geschäfte im Dorf waren geschlossen, genauso wie die vielen Sommer-Restaurants. Nur das »Il Rostro« blieb geöffnet. Dort kochte Steve, ein barfüßiger Surfer aus Australien, verliebt in eine Frau aus dem Dorf. Seine Küche war sehr lokal, toskanisch, einfach und liebevoll zubereitet – wunderbar. Oft kochte Steve diese Bohnensuppe mit Dinkelkörnern. Um Elba gibt es keine surfbaren Wellen, irgendwann war das Restaurant verschwunden, genauso wie der Koch. Schade. Aber das Rezept ist wirklich einfach.
Einfache Bohnensuppe mit Dinkelkörnern, Pancetta, Parmesan und Salbei
Zutaten:
- 250 g getrocknete Bohnen Bohnen, Hülsenfrüchte
- 50 g Dinkelkörner Dinkel
- 1,25 l Brühe
- 80 g Pancetta oder geräucherter Speck (für vegetarische Variante weglassen) Pancetta, Speck
- 1 Bund Lauchzwiebeln bzw. Frühlingszwiebeln Lauchzwiebel, Frühlingszwiebel
- 3 Knoblauchzehen Knoblauch
- 4 Rosmarinzweige Rosmarin
- 6 Salbeizweige Salbei
- 1 Peperoncino
- Pfeffer, Salz Pfeffer, Salz
- 3 EL Olivenöl
- 100 g Parmesan
1. Bohnen und Dinkelkörner getrennt mindestens 24 Stunden in kaltem Wasser einweichen.
2. Bohnen und Dinkelkörner abgießen. Die Bohnen mit der Brühe je nach Sorte und Packungsanweisung 2-4 Stunden lang bei sehr niedriger Temperatur weich kochen. Zwischendurch den Schaum abschöpfen. Am Ende der Garzeit die Bohnensuppe fein pürieren. Die Dinkelkörner etwa 1 Stunde in Salzwasser kochen, dann abgießen und beiseite stellen.
3. Pancetta in Streifen schneiden. Die Lauchzwiebeln putzen, längs halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Knoblauch schälen. Rosmarinnadeln von den Zweigen zupfen. Beides mit Salbeiblättern und Peperoncino fein hacken.
4. Die Pancettastreifen in einem mittelgroßen Topf mit 2 EL Olivenöl bei mittlerer Temperatur hellbraun braten. Knusprige Pancettastreifen aus dem Öl heben und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Lauchzwiebeln, Knoblauch, Rosmarin und Peperoncino im Pancettafett 5 Minuten weich dünsten. Gelegentlich umrühren.
6. Die pürierte Bohnensuppe aufgießen und aufkochen, Dinkelkörner unterrühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken. In Teller verteilen, mit gehobeltem Parmesan, knusprigem Pancetta, den gebratenen Lauchzwiebeln mit Kräutern und ein paar Tropfen Olivenöl garnieren.
Tipp:
Wenn es schneller gehen soll, können Sie vorgekochte Bohnen aus dem Glas verwenden oder die Bohnen und den Dinkel schon am Vortag kochen, eventuell im Schnellkochtopf.