Wie kann man mit Rechten reden, Danger Dan?

Der Sänger und Musiker im Interview ohne Worte über küssende Männer, Politiker, die plötzlich seine Fans sind – und sein absolutes Lieblingsgetränk.

Geboren: 1. Juni 1983 in Aachen
Beruf: Musiker und Sänger
Ausbildung: Studium der Musiktherapie in Maastricht (abgebrochen)
Status: Gang-Star

Lauf davon heißt ein Lied auf seiner neuen Platte, einer Platte, wie es von ihm vorher keine gab, obwohl er schon viele aufgenommen hat, aber das war als Sänger der Antilopen Gang, die machen Hip-Hop und auch schon mal Punk. Im Video zu Lauf davon – »schwerer als reinzukommen ist es, wieder rauszukommen«, gemeint sind ein stumpfer Job und Alltag – sitzt Danger Dan, Haare zurückgegelt, himbeer­farbene Bomberjacke, solo am Klavier, und wenn er dann singt, klingt das Ergebnis textlich und musikalisch wie eine Mischung aus Franz Josef Degenhardt, Rio Reiser und sogar Randy Newman, der auch mit so weicher und warmer Stimme superironische und superpolitische Texte singt. Auf ­Krawall gebürstet ist Danger Dan, der bürgerlich Daniel Pongratz heißt, allein genauso wie mit den Antilopen – gegen Nationalismus, Rechtsextremismus und die Klassen­gesellschaft. In einem Song, den er clever, wie übrigens das ganze Album, Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt nennt, bezeichnet er Alexander Gauland als Nationalsozialisten. Als ein Journalist ihn kürzlich fragte, ob er aus Prinzip gegen alles sei, berief er sich auf ein Idol: »Peter Hein, der Sänger von Fehlfarben, hat mal gesagt: Ich bin nicht verbittert, ich finde einfach nur alles scheiße.«