Was ist das Tolle an Schule, Jessica Rosenthal?

Die Juso-Vorsitzende im Interview ohne Worte: über ihren Beruf als Lehrerin, den zur SPD passenden Gesichtsausdruck und Kevin Kühnerts Fußstapfen.

Geboren: 28. Oktober 1992 in Hameln
Beruf: Studium Deutsch, Geschichte und Bildungswissenschaften auf Lehramt in Bonn 
Status: Politik als Nebenberuf

Jessica Rosenthal gehört zu der Sorte Mensch, die auch außerhalb der Politik einen Plan hat, das unterscheidet sie von ihrem fast berühmt-berüchtigten Vorgänger Kevin Kühnert. Jessica Rosenthal ist Lehrerin an einer Bonner Gesamtschule, sie unterrichtet Deutsch und Geschichte, und so äußerte sie sich kurz nach ihrer Wahl zur Juso-Vorsitzenden Anfang des Jahres kritisch zu den Schulschließungen wegen der Pandemie. Die Kinder verlören ein Dreivierteljahr ihres Bildungs-ebens, sagte sie in Interviews. Und sie monierte, dass Waffenfabriken nicht geschlossen würden, obwohl diese nicht system-relevant seien. Der Punkt ging an sie. Rosenthal wirkt warm, herzlich und bedacht, wie die Lehrerin, an die man sich später gern, aber auch ein bisschen dunkel erinnert. Man nimmt ihr ab, dass es ihr in der Politik mehr um die Sache geht als um sich selbst. Sie ist links, linker als mancher Juso und viel linker als die SPD, sie fordert ein Recht auf Arbeit, möchte den Kapitalismus abschaffen und Unternehmen vergesellschaften, langfristig natürlich. Dennoch kündigt sie an, die Jusos würden die alte SPD, sprich Olaf Scholz, resolut unterstützen. Bleibt abzuwarten, wie langfristig sie das meint. Sie ist keine gebürtige, aber überzeugte Rheinländerin, und Rheinländer haben ja den Ruf, frohgemut und beweglich zu sein.