Wie sehen Sie sich am liebsten?

Die Schauspielerin Mala Emde im Interview ohne Worte über ihre Träume, Dreharbeiten in Corona-Zeiten und die eine Sache, die sie nie für einen Film tun würde.

Geboren: 22. April 1996 in Frankfurt am Main
Beruf: Schauspielerin 
Ausbildung: Studium an der Ernst Busch, Schauspielschule in Berlin 
Status: Historische Figur

Man könnte glauben, dass die Schauspielerin Mala Emde sich ihre Rollen so aussucht, als wollte sie danach Geschichte und Politikwissenschaften studieren: Mit 18 spielte sie Anne Frank, das jüdische Mädchen, das sich mit seiner Familie fast bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in einem Hinterhaus in Amsterdam versteckt hielt und Tagebuch schrieb. Kurz danach im Tatort eine junge Frau, die zum Islam konvertiert und nach Syrien gehen will. In Charité Anni Waldhausen, Medizinstudentin, jung verheiratet und so lange eine naive Nationalsozialistin, bis sie feststellt, dass ihr Kind einen Wasser­kopf hat und nach der Ideologie des Dritten Reiches nicht überleben dürfte. Und jetzt Luisa, militant links in Und morgen die ganze Welt (ab 29. Oktober im Kino). Der Film ist inspiriert von den Erlebnissen der Regisseurin Julia von Heinz in der bundesrepublikanischen Antifa und wurde gerade auf dem Festival in Venedig gefeiert, Mala Emde bekam sogar den Preis als beste Darstellerin. Sie trage den Film durch alle Szenen, heißt es in den Kritiken, als Heldin (inklusive Liebesgeschichte) einerseits, mit einem Blick andererseits, der suggeriert, dass sie nicht unbedingt so denkt, wie sie handelt (sehr gewaltbereit). Mala Emde wuchs wohlbehütet in Frankfurt auf, gerade lebt sie in einer WG in Berlin-Neukölln.