Gibt es einen Muskel, den nur die Schweizer beim Sprechen benutzen?

Früher wurde Carol Schuler ständig mit Amy Winehouse verwechselt, heute hat die Schweizerin ihre eigene Rolle gefunden. Ab Herbst spielt sie eine von zwei Kommissarinnen im Zürcher Tatort.

Geboren: 23. Januar 1987 in Winterthur, Schweiz
Beruf: Schauspielerin und Sängerin 
Ausbildung: Schauspiel am Europäischen Theaterinstitut Berlin Status: Supergirl

Der Fernsehfilm der Woche (ZDF) oder der Film am FilmMittwoch im Ersten ist ja so eine Sache. Oft sehr gut besetzt, anständiger Plot, aber dann doch ähnlich unbefriedigend wie Erdnussflips. Nicht wirklich witzige Witze, die Dialoge hölzern, die Musik zu doll. Aber viele dieser Filme haben ihre kleinen Supermomente, und in einem dieser Momente hat die Schweizerin Carol Schuler einen Starauftritt. Der Film heißt Zweibettzimmer, und sie singt, begleitet von Anja Kling am Klavier, Supergirl. Gänsehaut. Das sollte sich Rea Garvey von Reamonn mal anhören.

Als Amy Winehouse noch lebte, wurde Carol Schuler ständig mit ihr verwechselt. Das fand sie gar nicht schlecht, ihr gefiel die Musik der Engländerin, auch weil sie selber singt. Nach deren Tod nahm Schuler ein Video auf, um sich für ein Biopic über Amy Wine­house zu bewerben. Es ist fast unheimlich, wenn Schuler, in abgeschnittenen Jeans auf einem Bar­hocker rutschend, dazu der Amy-Winehouse-Hairstyle und der schwarze Lidstrich, Valerie singt. Ab Herbst spielt Schuler, die seit 2017 zum Ensemble der Schaubühne in Berlin gehört, eine von zwei Zürcher Tatort-Kommissarinnen: die Tochter aus gutem Hause, die zur linken autonomen Szene gehörte und eigentlich nicht zur Polizei wollte.