»Gut für den Menschen, gut für den Planeten«

Der Inder Shiv Kumar ist der einflussreichste Linsenzüchter der Welt. Mehr als 50 Sorten hat er bereits entwickelt. Im Interview erklärt er, warum die Welt ein besserer Ort wäre, wenn wir alle mehr Linsen äßen.

Das Auge isst mit: gelbe, rote und grüne Linsen, allerdings noch ungekocht.

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SZ-Magazin: Herr Kumar, kaum jemand auf der Welt kennt sich so gut mit Linsen aus wie Sie. Welche Eigenschaft von Linsen finden Sie am faszinierendsten?
Dr. Shiv Kumar:
Sie sind eine Pflanze, die gibt. Die aus wenig viel macht.

Wie meinen Sie das?
Linsen brauchen wenig Platz, wenig Wasser, wenig Nahrung. Dennoch enthalten sie enorm viele Nährstoffe – ungefähr dreimal so viel Protein wie Getreide. Außerdem sind sie reich an Spurenelementen wie Eisen und Zink sowie an prebiotischen Kohlenhydraten, die das Wachstum von nützlichen Bakterien im Verdauungstrakt anregen. Sie sind also sehr gesund. Und zwar nicht nur für uns Menschen, sondern erstaunlicherweise auch für den Boden, auf dem sie wachsen.