Walter Britz, Japanexperte und Hobbykoch, importiert seit 2019 gemeinsam mit seiner Frau Tomoko Akashi hochwertige japanische Produkte aus Familienbetrieben und kleinen Manufakturen nach Deutschland:
»Europäische Mayonnaise ist je nach Land und Region recht süß, japanische Mayonnaise verfügt dagegen über eine weniger süße, dezent säuerliche Note. Das liegt zum einen daran, dass in der japanischen Mayonnaise Reis- oder Reisweinessig verwendet wird. Zum anderen liegt der Eigelb-Anteil bei rund 15 Prozent. Bei europäischer Mayonnaise sind es lediglich vier bis fünf Prozent. Außerdem wird anders als bei der japanischen Mayonnaise auch das Eiweiß verwendet. Diese Faktoren machen geschmacklich einen immensen Unterschied, da sie mehr Umami in die japanische Mayonnaise bringen. Auch die Konsistenz ist anders: Die japanische Mayonnaise ist sehr cremig und weniger fest.
In Japan ist sie ein absoluter Allrounder und wird ähnlich wie Sojasauce bei jeder sich bietenden Gelegenheit verwendet. Besonders im Streetfood-Bereich findet man die japanische Mayonnaise auf so gut wie jedem Gericht. Ein Muss ist sie auf den traditionellen Pfannkuchen Okonomiyaki, den Teigbällchen mit Oktopusstücken Takoyaki und in japanischem Kartoffelsalat sowie jeglicher Art von Dressing. Dass die Mayonnaise mittlerweile häufig auch auf Sushi landet, ist allerdings keine japanische Erfindung. Sie stammt wie die Sushi-Variationen California Roll und California Maki aus Kalifornien.
Seit Jahrzehnten erfreut sich die Mayonnaise in Japan einer ungebrochenen Beliebtheit, weil sie so vielseitig einsetzbar ist und mit wenig Aufwand Gerichte schmackhaft macht. Da immer mehr Touristen nach Japan reisen und dort für kleines Geld die vielfältige Streetfood-Küche genießen, gewinnt die Mayonnaise auch hierzulande an Popularität. Außerdem wird die japanische Küche auch in Deutschland immer beliebter, auch wenn es bezüglich der Authentizität viel Luft nach oben gibt.«