Es muss kein Nachteil sein, wenn man in einem Lokal gefragt wird, ob man seinen Cappuccino mit Sahne oder Milchschaum trinken möchte. Vielmehr kann man durchatmen, weil man in diesem Wellness- und Badehotel nicht gleich zum Detox-Bio-Sanddorn-Tee oder fermentierten Pu-Erh gezwungen wird. Im »Badehaus Goor« behelligen einen die Besitzer auch nicht mit der Behauptung, man befinde sich in der großen weiten Welt, sondern sie sind stolz darauf, dass das Haus am Greifswalder Bodden schon seit dem 19. Jahrhundert im Familienbesitz geführt wird. Im Schilf quaken Enten und zur Goor (einem kleinen Wald) ist es nicht weit.
Gut, man würde sich jetzt nicht die Augen ausweinen, müsste man auf Dekorationselemente wie Schwimmkerzen oder Phalaenopsis-Orchideen verzichten. Doch damit verhält es sich wie mit der Geburtstagsmail einer lieben Tante, die dazu die liebliche Schriftart Comic Sans Serif wählte und das Foto eines Katzenbabys angehängt hat: Ist doch auch süß! Im »Badehaus Goor« geht es vor allem darum, es sich schön zu machen. Wie eben bei einem Cappuccino mit Sahne, verdammt noch mal.
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Badehaus Goor, Fürst-Malte-Allee 1, 18581 Lauterbach, Tel. 038301/ 882 60, Fax 882 63 00, www.hotel-badehaus-goor.de, DZ 90-184 Euro
Fotos: dpa