Wegen des Coronavirus sind Reisen derzeit schwierig bis unmöglich. Wir setzen die Rubrik »Hotel Europa« trotzdem fort – damit Sie wissen, wohin Sie fahren möchten, wenn die kritischen Zeiten vorbei sind. Und das werden sie irgendwann sein.
Das »Mitterstiller« ist so ein Tipp, da überlegt man lange, ob man ihn nicht lieber für sich und die paar anderen behalten sollte, die den uralten Bergbauernhof oberhalb von Bozen bereits für sich entdeckt haben. Gerade mal fünf neue holzduftende Gästezimmer gibt es hier und dazu eine Stube aus dem 15. Jahrhundert, so niedrig und urgemütlich, dass auch Luis Trenker darin neumodisch wirken würde. Draußen warten ein kleiner Pool und, noch besser, ein großer Walnussbaum, in dessen Schatten im Sommer das Frühstück am Bauerntisch serviert wird.
Die Hausherrin Helene Mur hat den alten Hof mit ihrem Mann nicht nur unter strengsten Auflagen restauriert, sie füllt ihn heute mit ihrer Familie auch mit Leben. Außerdem hat sie einen Spleen für liebevolle Details, man speist hier etwa nur von hochfeinem, altem Porzellan und mit Antiksilber »Made in Sheffield«, das sie sammelt.
Sie hat auch, ohne es zu wissen, mit zwei Bemerkungen zu dieser Veröffentlichung beigetragen. Einmal meinte sie, dass das Haus zwar im Sommer sehr beliebt, im Winter aber besonders empfehlenswert sei. Denn das Skigebiet zehn Minuten oberhalb am Ritten gehöre zu den wenigen, bei denen das Wort familienfreundlich noch passe. Außerdem beobachte sie den Trend, dass Familien oder Freundesgruppen gleich das ganze Haus für sich buchten – ein großer Vorteil in Pandemiezeiten, wenn man im Urlaub auf möglichst wenige fremde Menschen trifft. Und so konnte ich den Tipp wirklich nicht für mich behalten.
Bauernhaus Mitterstiller
Via Dei Romani, 25 Auna di Sotto, Italien
Tel. 0039/3284/16 21 48
DZ ab 110 Euro pro Person, ganzes Haus ab 890 Euro.