Waddeweitz, ein kleines Dorf im Wendland, Niedersachsen, einst sogenanntes Zonenrandgebiet nahe dem Ex-Atommülllager Gorleben und ein Ding der Unmöglichkeit. Kindliche Erinnerungsfetzen an Besuche auf dem Bauernhof entfernter Verwandter: Ferkel, denen die Zähne mit einer rostigen Zange gezogen wurden, und Trilliarden nervender Fliegen. 40 Jahre später lohnt es sich nun, nach Waddeweitz zu fahren, denn hier ist mit »Ein Ding der Möglichkeit« ein alternativer Wohn-, Arbeits- und Urlaubsort von acht Freundinnen und Freunden aus Berlin und Hamburg entstanden, die im Jahr 2021 gemeinsam aufs Dorf gezogen sind, um ganz von vorne anzufangen.
Sie gründeten eine Genossenschaft, kauften ein denkmalgeschütztes Ensemble aus Fachwerkhaus, Scheune und Kuhstall und verwandeln den Ort seitdem stetig. Im riesigen Stall finden sich nun Coworking-Plätze, Räume für Workshops, Yoga-Retreats, ein Malatelier, eine Holzwerkstatt. In der zum Konzertsaal ausgebauten Scheune gibt es für bis zu 300 Leute Theater, Diskussionen und Feiern. Daneben eine moderne Küche mit Speisesaal. Im Futtersilo ist eine Bar, und dazu kommt ein mit Konzerten, Vorträgen und Workshops vollgepacktes Programm. Das Fachwerkhaus bietet zehn renovierte Zimmer und drei Apartments. Weitere Gäste können in zwei Zirkuswagen nächtigen oder ihr Zelt auf der Wiese aufschlagen. Eine Sauna, die »Nudi Budi«, gibt es außerdem. Ein toller Ort. Nur die Fliegen nerven noch genauso wie vor 40 Jahren.
Ein Ding der Möglichkeit,
Salderatzen 3
29496 Waddeweitz
Tel. 05849/97 10 18 (9–12 Uhr)
DZ ab 95 Euro/Nacht, Zirkuswagen ab 65/Nacht.