Wie reisen wir ohne Tränen wieder ab?

Wer mit Kindern im Seehof am Waginger See unterkommt, stellt sich diese Frage schon kurz nach der Ankunft – was vor allem am Pony Lucy liegt. Aber auch Erwachsenen dürfte der Abschied von dem ausgebauten Bauernhaus schwer fallen.

Von Till Krause

Der Waginger See ist laut örtlichem Tourismusverband der »wärmste Badesee Oberbayerns«. Ein Titel, den auch andere Seen für sich beanspruchen. Wie auch immer: Das Baden dort ist herrlich.

Fotos: imago images/Panthermedia (1)

Ein Problem, das Eltern mit kleinen Kindern kennen dürften: Wie reist man nach einem Urlaub halbwegs würdevoll ab? Also ohne Tränen oder allzu große Verstimmung? Dass der Abschied von dieser Ferienwohnung schwierig werden würde, dämmerte uns schnell. Kaum war das Auto ausgeladen, waren die Kinder in Richtung Pferdestall verschwunden. Ihr Höhepunkt der nächsten Tage: Lucy, das Pony. Lucy füttern, Lucy reiten, Lucy striegeln, Lucy anhimmeln, beim Abendessen von Lucy erzählen.

Wer Pferde mag, wird den Seehof lieben: Man wohnt in einem kürzlich ausgebauten Bauernhaus, in Ferienwohnungen voll hellem Holz. Betrieben wird der Seehof von Johann Mayer, genannt Hansi, Sohn der Bauernfamilie, die hier früher Milchkühe hielt, was unrentabel wurde. Also hat Hansi, gelernter Landwirtschaftsmeister mit Spezialisierung auf Pferdepflege, den Hof zu einem Paradies für Reiter umgebaut, mit Reithalle, Galoppstrecke, Weiden, Ställen. Kinder können im Stall helfen, Reitkurse machen oder einfach Tiere beobachten (Katzen gibt es auch). Und wenn es einem mal reicht: Der Waginger See – schön leer, ziemlich flach und damit nicht nur im Hochsommer beschwimmbar – ist ganz nah.

Als die Abreise nahte, kam uns der Zufall zu Hilfe: Gegenüber liegt eine Forellenzucht (Vorbestellung unter: 08686/ 80 26). Da unsere Kinder gebratene Forelle fast so lieben wie die gestriegelte Lucy, einigten wir uns so: Wir nehmen auf der Rückfahrt Fische mit und beraten beim Abendessen zu Hause, wann wir wiederkommen.