Auf den Fotos sah es traumhaft aus: Ein »Designer-Loft für vier Personen« über zwei Etagen, mit Mid-Century-Möbeln und Kopfsteinpflaster-Innenhof im 3. Arrondissement. Wir mussten zu dritt nach Paris, und genau dort wollten wir wohnen. Denn in Appartements unterzukommen war damals, vor Airbnb, noch exotisch und günstig, und Gäste wie wir waren noch herrlich naiv.
Das »Loft« entpuppte sich als ein winziger Ess-/Wohnbereich mit Schlafempore darüber. Wenn die Ausziehcouch ausgeklappt war, lagen wir wie im versetzten Etagenbett. Aber »der Schuhkarton«, wie wir ihn seitdem nennen, bescherte uns im Nachhinein die lustigste Zeit in Paris. Weil es keinen Schrank gab, spannten wir ein Seil durch den Raum und fragten in einer Reinigung nach Kleiderbügeln. Den Tisch stellten wir zum Frühstück verbotenerweise in den Innenhof.
Im Pariser Hotel »The Hoxton« sagen sie immerhin von vornherein, wie es ist: Die kleinste Zimmeroption heißt »Shoebox«. Neun Stück gibt es davon, die genauso toll eingerichtet sind wie die größeren Zimmer und mit 13 bis 17 Quadratmetern kaum kleiner als andere Hotelzimmer in dieser Stadt.
Außerdem stehen diverse erweiterte Wohnzimmer zur Verfügung: das Café mit Sesseln und Sofas im großen Innenhof, die Weinbar »Planche« oder, die ruhigste Option, »Jacques’ Bar« im zweiten Stock. Das Interieur mit den bunten Blumentapeten ist angeregt von Yves Saint Laurents Jardin Majorelle in Marrakesch. Ein Schuhkarton mit Garten – traumhaft.
The Hoxton
30–32 Rue du Sentier, 75002 Paris, Frankreich
Tel. 0033/185/65 75 00
DZ ab 129 Euro
thehoxton.com