»Landhaus Marinella« - Bad Wiessee

Mit einer Anzeige im Internet kamen Caroline Güldener und ihr Mann zu einem kleinen Hotel am Tegernsee. Heute verteilen sie dort Filzpantoffeln und backen Mini-Krapfen.


Hotels werden oft vererbt, viele sind seit Generationen in Familienhand. Manchmal muss man aber einfach nur eine Anzeige aufgeben, um an eins zu kommen. »Suchen kleines Hotel am Wasser« hatten Caroline Güldener und ihr Mann Dimitrios Papavasileiou in einem Immobilienportal geschrieben, sie Heilpraktikerin und Hotelfachfrau, er Koch und Webdesigner. Nach etlichen Offerten aus Großstädten (ohne Wasser weit und breit) wurde ihnen das »Landhaus Marinella« in Bad Wiessee angeboten, keine hundert Schritte vom Tegernsee entfernt. Allerdings sah es so aus wie die meisten Häuser in dem Kurort: mit den Gästen gealtert, immer noch so eingerichtet wie in den Sechzigern. Also verbannten die neuen Besitzer die Häkeldecken, die geflammten Fliesen und die Einrichtung aus billigem Eichenfurnier, strichen alles hell und stellten Möbel aus weißlackiertem Holz in die elf Zimmer. Vor allem aber sind sie sehr aufmerksame Gastgeber. Den Kaffee servieren sie nicht mit trockenen Keksen, sondern mit selbst gebackenen Krapfen im Miniaturformat, im Eingang stehen Filzpantoffeln für die Gäste, damit es nicht so laut ist, wenn man über die alten Dielenböden geht, zum Frühstück gibt es die Marmelade aus essbaren Schälchen. Man merkt, dass die beiden das Haus nicht führen, weil sie mussten. Sondern weil sie wollten.

Landhaus Marinella
Am Strandbad 7
83707 Bad Wiessee
Tel. 08022/859 99 90
DZ ab 136 Euro (inkl. Frühstücksbuffet)