Taschenspielerinnentrick

Irre, was mein heute alles im Kopf hat. Oder gar auf demselben.

Guter Schwerpunkt: Tasche aus Kalbsleder, von Giorgio Armani.

Foto: Lorenzo Vitturi/Industry Art; Model: Elena Rivoltini

Zu den Mysterien der Gegenwart gehört der Umstand, dass uns die modernen Geräte einerseits viele Sachen abnehmen. Der sogenannte mental load, also das, was einem im Kopf rumgeht, wird andererseits aber trotzdem nicht weniger. Da kann man an To-do-Apps, Clouds und plappernde Speaker auslagern, was man will, an vielen Tagen fühlt es sich genauso an, wie es hier leicht idealisiert dargestellt wurde – wie ein schwer zu balancierender Haufen unterschiedlichster Dinge, die einem auf den Schädel drücken. Das liegt womöglich auch daran, dass die Geräte selbst Pflege brauchen, etwa was Akkuladung oder Updates angeht. So muss man heute ja zum Beispiel die Pegelstände von zwanzig oder mehr Akkus gleichzeitig im Kopf haben, vom E-Bike bis zum Staubsauger. Stresst auch irgendwie. Deswegen sollte man sich immer mal fragen, ob man noch einen neuen digitalen Helfer braucht. Oder ob es nicht die bewährte Methode tut: Eine tolle neue Tasche kaufen, alle Tagessorgen reinkippen, einmal schütteln – und gut gelaunt losmarschieren.