»Jeder beginnt unten im Dreck«

Nach einem Leben voller Exzesse ist der Rockmusiker Iggy Pop weise geworden. Im Interview spricht er über seine Widerstandskräfte, ­Schamanismus und darüber, worum es im Rock ’n’ Roll wirklich geht.

Ausnahmsweise ließ sich Iggy Pop hier mit Jacke und T-Shirt fotografieren. Am liebsten geht er oben ohne durch die Welt.

Foto: Henry Leutwyler/Contour by Getty Images

SZ-Magazin: Soll ich Jim oder Iggy zu Ihnen sagen?
Iggy Pop: Nennen Sie mich Iggy.

Wie würden Sie den Unterschied zwischen Jim und Iggy beschreiben?
Ich wurde als Jim Osterberg geboren. Mit zwölf fing ich an, auf Dinge einzudreschen. Ich fand mich in einer Rockband wieder, obwohl ich vorher Swing und Orchestermusik gemocht hatte. Plötzlich eröffnete sich mir der Weg zu einem schönen Leben als Rock- oder Bluesmusiker. Als ich im Eingangsbereich dieser Welt herumstolperte, wurde ich zu Iggy. Es war ungefähr so wie in John Lee Hookers großartigem Song Boogie Chillen. Was sollen wir machen, fragt die Mutter da, der Junge spielt immer nur Boogie-Woogie? Der Vater entgegnet: »It’s in him and it got to come out.«