Der Babka ist ein Hefekuchen mit osteuropäischen Wurzeln, dort erinnert die Form oft an einen Guglhupf. In Amerika wird der Teig ausgerollt, gefüllt, wie ein Schiffstau verzwirbelt und in einer Kastenform gebacken – eine Art vereinfachter Hefezopf für das harte Leben am Rande der Prärie. In manchen Ländern gehört der Babka noch heute zum Osterfrühstück und auf jeden Fall ist der Babka süß. Wer sehr genaue Vorstellungen hat über die jeweils einzig richtige Art, traditionelle Rezepte zu kochen, der wird hier und heute aber leider enttäuscht: Viel besser als der alte Hefezopf gefällt mir eine Interpretation des Babka als gebackenes Sandwich, wie sie meine einstige Lieblingszeitschrift »Lucky Peach« einmal empfohlen hat. Das Prinzip ist ganz einfach: Nimm einen mittelschweren Hefeteig, rolle ihn ziemlich dünn aus und belege den Teig üppig. Mit Käse, Erdnussbutter, Schinken oder Sauerkraut. Aufrollen, verzwirbeln und ab in eine Kastenform – die sorgt dafür, dass die Füllung beim Backen nicht an allen Ecken wieder aus der Babka herausquillt und verbrennt. Meine Version mit Spinat ist sehr saftig, vergleichsweise leicht und vegetarisch. Eine Zierde für jedes Party-Buffet.
Herzhafter Babka-Zopfkuchen mit Spinat, Ricotta und Rosinen
Zeit: 20 Minuten und gut 3 Stunden Back und Ruhezeiten
Zutaten:
- 500 g Dinkelmehl (Typ 812, Alternative: Weizenmehl Typ 405) Dinkelmehl, Mehl
- 1/2 TL Salz
- 1 EL Zucker
- 1/2 Würfel Hefe (ca. 20 g) Hefe
- 175 ml lauwarme Milch Milch
- 100 g Butter
- 2 Eier (M) Ei
Für die Füllung:
Zutaten:
- 500 g Blattspinat (gekocht aus 1 kg frischem Blattspinat oder 500 g TK) Spinat
- 2 Zwiebeln Zwiebel
- 3 Knoblauchzehen Knoblauch
- 2 EL Butter
- 200 g Ricotta Ricotta, Frischkäse
- 100 g geriebener Parmesan Parmesan, Käse
- 2 EL Rosinen Rosinen
1. Mehl und Salz in eine Rührschüssel füllen. Eine Vertiefung ins Mehl drücken, Hefe hinein bröseln, Zucker zugeben. Etwa die Hälfte der Milch mit Hefe, Zucker und etwas von dem Mehl in der Mulde verrühren. Butter dazu legen. Diesen Vorteig mit Mehl bestäuben, ein Tuch über die Schüssel legen und an einem warmen Ort 15 Minuten ruhen lassen.
2. Ein Ei und ein Eiweiß mit restlicher Milch zugeben, 5 Minuten kneten, bis der Teig nicht mehr klebt. Mit Frischhaltefolie zudecken und an einem warmen Ort weiter gehen lassen, bis sich das Volumen nach etwa 60-90 Minuten verdoppelt hat.
3. Für die Füllung den Spinat in einem Küchentuch fest auspressen, so dass möglichst alles überschüssige Wasser ausgedrückt wird (TK-Spinat vorher auftauen lassen). Den Spinat sehr grob hacken. Zwiebel und Knoblauch schälen und würfeln. Zusammen in 2 EL Butter 3-4 Min. glasig dünsten. Vom Herd nehmen und kurz abkühlen. Spinat, Zwiebeln, Ricotta, Parmesan und Rosinen mischen und mit Salz und Pfeffer würzen.
4. Ofen auf 180 Grad vorheizen (160 Grad Umluft). Teig auf 40 x 60 cm ausrollen. Die Füllung auf dem Teig verteilen, dabei an allen Seiten einen schmalen Rand freilassen. Von der Längsseite her aufrollen. Die Teigrolle in der Mitte fassen, die beiden Hälften miteinander verdrehen, ähnlich wie für ein Seil. Eine große Kastenform mit Backpapier auslegen (ca. 35x12x8 cm). Babka in die Form legen, mit einem Küchentuch zudecken und 20 Minuten gehen lassen. Ein Eigelb mit 2 Esslöffeln Wasser verquirlen, die Babka damit bestreichen, 50-60 Minuten auf der zweituntersten Schiene backen.
Tipp:
Der Hefekuchen lässt sich warm oder kalt servieren.