Ihr verborgenes Talent, Andreas Gabalier?

Der österreichische Musiker im Interview ohne Worte über Heimat, Helene Fischer, Kritik an seinen Texten und den Händedruck von Arnold Schwarzenegger.

Geboren: 21. November 1984 in Friesach, Kärnten
Beruf: Musiker 
Ausbildung: Jurastudium (abgebrochen) 
Status:
Chartgipfelstürmer

In drei Wochen wäre es so weit gewesen: das Fan-Festival von Andreas Gabalier in München, mit Vergnügungspark, Fanmeile, Biergärten, Trachtenständen und Konzert auf einer 120-Meter-Bühne. Die Ankündigung hatte ein bisschen nach Oktoberfest geklungen – nur größer. Das VIP-Ticket für 399,99 Euro, das Familienpaket (zwei Erwachsene plus zwei Kinder) für 260 Euro. Und dann kam dieses Virus und knockte nicht nur Kitas und Immunsysteme, sondern auch den selbst ernannten »Volks-Rock ’n’ Roller« aus. Andreas Gabalier ist ein Phänomen. Manche sagen, ein begeisterndes, andere, ein fragwürdiges. Weil er in einem Lied ein eisernes Kreuz besingt und über unsere »genderverseuchte Zeit« klagt, in der die Frauen »fast verkrampft emanzipiert« sein müssten. Was davon Marketing ist und was seine Einstellung, weiß nur er. »Die Lieder sind Storys aus meinem Leben, natürlich zum Teil auch mit dem nötigen Augenzwinkern ausgeschmückt«, sagt er selbst. Er mache eben Unterhaltung, keine Politik. Und weil es viele gibt, die das auch so sehen, hat er es in der Hirschlederhose zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Musiker der vergangenen Jahrzehnte gebracht. Sein aktuelles Album trägt den Titel Best of Volks-Rock ’n’ Roller.