Wie lebte es sich als Erotik-Königin Deutschlands?

Die Schauspielerin Gudrun Landgrebe im Interview ohne Worte: über den Film »Die flambierte Frau«, ihre unkontrollierte Seite und die Yoga-Übung, bei der es noch hapert. 

Geboren: 20. Juni 1950 in Göttingen
Beruf: Schauspielerin 
Ausbildung: Schauspielschule in Köln
Status: Rolle rückwärts

Wenn ein Regisseur (im folgenden Zusammenhang sind tatsächlich nur Männer gemeint) in den Achtzigerjahren eine dunkelhaarige Extrem-Schönheit mit hellblauen Augen suchte, fiel die erste Wahl auf Gudrun Landgrebe. Das fing 1983 mit der Rolle einer besseren Hure in Robert van Ackerens Die flambierte Frau an, eine Gleichsetzung, die die Schauspielerin nie mehr loswerden sollte, das ging weiter mit der Geliebten des Oberst Redl (von István Szabó, mit Klaus Maria Brandauer), der Geliebten des Bankräubers in Die Katze (Regie: Dominik Graf, mit Götz George), der elf Jahre älteren Geliebten eines sehr jungen Mannes in Heimat, der berühmten Hunsrück-Serie von Edgar Reitz. Und obwohl sie immer die Geliebte spielte, war sie nie nur Opfer, manchmal, wie in Die Katze, triumphierte sie sogar über die Männer allesamt. Auch zehn Jahre später, im berühmten Film Rossini von Helmut Dietl, streiten die Männer darum, wen sie wohl besser im Bett fand. Danach wurde es, so muss man es sagen, still um Gudrun Landgrebe, dabei arbeitet sie bis heute als Schauspielerin. Privat war es sowieso stets still um sie: 1982 lernte sie bei den Dreharbeiten zu Heimat den Arzt Ulrich von Nathusius kennen, seit zwanzig Jahren ist sie mit ihm verheiratet.