Geboren: 30. Dezember 1971 in Thun, Schweiz
Beruf: Schriftsteller
Ausbildung: keine
Status: Vom Leben gezeichnet
Lukas Bärfuss’ Helden sind Wildlinge, ein bisschen wie ihr Erfinder, der sich vor seiner Literatenkarriere als Tabakbauer, Gabelstaplerfahrer, Eisenleger und Gärtner durchgeschlagen und einige Zeit auf der Straße gelebt hat. Im Gegensatz zu vielen mittelmäßigen Schriftstellern mit wundersamen Lebensläufen ist der Schweizer Lukas Bärfuss ein ausgezeichneter Autor.
Geschrieben hat er zuerst Liebesbriefe, dann Theaterstücke, Romane, Essays. In diesem Jahr wurde ihm der Georg-Büchner-Preis verliehen, damit steht er in einer Reihe mit Paul Celan, Thomas Bernhard, Peter Handke, Elfriede Jelinek. Er begleite »die heutige Welt mit furchtlos prüfendem, verwundertem und anerkennendem Blick«, erklärte die Jury zu ihrer Entscheidung. Das lässt das Engagement, mit dem sich Bärfuss immer wieder in öffentliche Debatten einschaltet, nur erahnen – er wurde auch schon als »Wutliterat« bezeichnet.
Selbst mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet, forderte er einige Jahre später dessen Abschaffung, weil er an der Unabhängigkeit der Jury zweifelte. Wie einen »Engelskuss, der einen da trifft«, beschreibt er nun das Gefühl, Büchner-Preisträger zu sein. Sein aktueller Roman Hagard beginnt damit, dass ein Mann aus einer Laune heraus einer fremden Frau folgt.