Ist Ihr Perfektionismus zwanghaft?

Die Schauspielerin Paula Beer im Interview ohne Worte über Historienfilme, Paris, ihr Talent als Malerin und die andauernden Vergleiche mit Romy Schneider.

Geboren: 1. Februar 1995 in Mainz
Beruf: Schauspielerin
Ausbildung: Montessori-Schule
Status: Kopfkino

Der größte Irrtum über Paula Beer ist, dass ihr Gesicht sie zu einer erfolgreichen Schauspielerin mache. Gut, sie hat wirklich tolle Wangenknochen. Und ja, auf der Leinwand wirkt es, als würde eben dieses Gesicht die ganze Arbeit erledigen. Aber nur, weil die 25-Jährige uns brillant etwas vor­spielt. »Denke, Paula, du musst denken«, sagte der Regisseur bei ihrem ersten Dreh mit 14. Seitdem fertigt sie Hefte mit, wie sie es mal nannte, »Wissen, Recherche und Forschung« über ihre Figur an. Die Methode wirkt. Für die Rolle in François Ozons Frantz gewann Beer den Nachwuchs­preis in Venedig. Hach, dieses klassische Gesicht, hieß es nach ihrem vierten Historienfilm wieder, Romy-Schneider-Vergleiche häuften sich. Apropos klassisch: Instagram und Facebook boykottiert Beer. »Da rennt man mit dem iPad durch den Louvre und filmt, statt wirklich zu schauen. Es geht nur noch ums Präsentieren«, sagt sie. Ungewöhnlich für eine Schauspielerin, und auch für eine 25-Jährige. Paula Beer lebte übrigens mal ein Jahr in Paris, da liegt der Louvre nahe. Im Film würde man sie gern öfter so modern sehen wie in der ZDF-Serie Bad Banks, deren zweite Staffel nun endlich startet. Als Bankerin bekommt sie regelmäßig Panikanfälle, rückt aber gleich darauf ihren Blazer zurecht und intrigiert weiter.