Schon die mit Fruchtgirlanden verzierte Fassade des Stadtpalais kündigt an, was einen im Innenhof erwartet: Dort stehen Blumenkübel, Buchsbäumchen und Setzlinge in Plastiktöpfen, Oleander, Schlangengurken, Azaleen, Tomatenpflanzen, Fuchsien, dazwischen Löwen aus Marmor – wer zur Rezeption will, muss erst einen kleinen Dschungel durchqueren. Das Fregehaus, einer der schönsten barocken Bauten der Leipziger Altstadt, war ursprünglich im Besitz der Kaufmannsfamilie Frege, zu deren Nachfahren ein Mann gehört, der nach einem Fruchtbonbon benannt und Sänger der Toten Hosen ist: Campino.
Nun beherbergt das vierstöckige Gebäude Leipzigs erstes Boutique-Hotel, die Craftbeer-Boutique »Bierfreunde«, einen Antiquitäten- und Kuriositätenladen sowie den Blumenladen »Saltoflorale«, dessen Verkaufsfläche wie ein botanischer Garten wirkt. Der Eingang zum Hotel befindet sich im zweiten Stock. Schnell stellt sich heraus, dass das neu eingerichtete Haus weder blumig noch krempelig oder gar bierselig ist. Pastellfarbene Wände, Stuck, Holzdielen, Murano-Leuchter, Eames-Sessel – das Design bewegt sich zwischen Barock und Industrie-Chic, Gastgeberin Sabine Fuchsberger hat Architektur in Weimar und London studiert, ihr Stilgefühl zieht sich durch das ganze Hotel. Das Frühstück wird in einem holzgetäfelten blauen Salon serviert, das hübsche kleine Buffet wirkt so fruchtig und saftig wie der Urwald vor der Tür.
Hotel Fregehaus
Katharinenstr. 11
04109 Leipzig
Tel. 0341/26 39 31 57
DZ ab 76 Euro, Frühstück 10 Euro,
Apartments für vier Personen ab 110 Euro
Foto: Peter Eichler