Besser zusammen

In Solothurn in der Schweiz nächtigt man nobel im »Hotel Baseltor«, das keinem reichen Investor, sondern einer Genossenschaft gehört. Entschieden wird basisdemokratisch, gegessen auf Sterneniveau.

Schon Könige nächtigten eins

Foto: privat

Wem gehört eigentlich ein Hotel? Üblicherweise sind das ein, zwei Inhaber, vielleicht eine Familie oder große Unternehmen, die in verschiedenen Städten die Unterkünfte betreiben. Ganz anders beim »Hotel Baseltor« in Solothurn.

1978 gründeten hier »lokale Idealisten«, wie sie sich heute selbst beschreiben, die Genossenschaft Baseltor, ein Kultur- und Gastro-Kollektiv. Ihr erster Präsident war der Schweizer Bildhauer Schang Hutter. Sie wollten damit nicht weniger als die Gesellschaft verändern. Entscheidungen fanden sie sonntags ­in basisdemokratisch organisierten Vollversammlungen.

Mehr als 40 Jahre später gehören zur Genossenschaft etwa 120 Mitarbei­tende, fünf Hotel- und Restaurant­betriebe. Die Gewinne kommen den Mit­ar­beitenden zugute oder werden ­in die ­Betriebe reinvestiert.

Meistgelesen diese Woche:

Foto: privat

Die 17 Zimmer des Hotels finden s­ich verteilt über vier Altstadthäuser. ­Weiche, gedämpfte Farben, Dielen­böden aus Eichen- oder Tannenholz und schlicht gehaltene Bäder prägen die verwinkelten Räume. Im Restaurant gibt es Slow Food, serviert werden ­mediterran und orientalisch angeregte Gerichte. Dafür haben sogar die Tester vom Gault&Millau Punkte gegeben, zwölf von 20 möglichen.

In den Zimmern fühlt man sich so wohl, dass man eine Hausbesetzung oder, besser gesagt, eine Design-­Loft-Besetzung planen möchte. Ein wochenlanger Protest-Aufenthalt, da­gegen ­können die Genossenschaftler, viele aus der Generation der 68er, doch nichts haben!

Hotel Baseltor
Hauptgasse 79,
4500 Solo­thurn, Schweiz
Tel. 0041/32/622 34 22
DZ mit Frückstück ab 164 Euro/Nacht