Das Wunderbare, wenn man mitten in der Nacht in einem Hotel ankommt: Man hat noch keine richtige Ahnung, wo man da gelandet ist, fällt erst mal nur ins Bett und steht dafür morgens umso neugieriger auf.
Jetzt erst fällt einem auf, dass das sehr hübsche Zimmer, in dem man unglaublich ruhig geschlafen hat, in einem gusseisernen Kubus auf einer Terrasse liegt, mit freiem Blick auf noch eine Terrasse. Neben mehreren Liegen und einer grün-weiß gestreiften Hollywoodschaukel stehen überall Terrakottatöpfe mit Zitronenbäumen, Tomatenpflanzen, Basilikum, sogar einer Bananenstaude. Und in einem kleinen Teich dazwischen wohnen die Dauergäste dieses Hotels: zwei namenlose Schildkröten.
Im »La Favia« gibt es nur vier Zimmer, die alle unterschiedlich eingerichtet sind. Zwei im obersten Stock, zwei als Kubus auf der Terrasse, in den früheren Räumen der Wäscherei. Das Haus nahe der Porta Garibaldi gehörte früher den Zuccas, einer der wohlhabendsten Familien der Stadt, die einen gleichnamigen Rhabarber-Aperitif herstellen.
Vor acht Jahren richtete der heutige Besitzer Fabio Albertini hier sein kleines Bed and Breakfast ein. Er und sein Freund Marco Cortesia sind viel gereist, vor allem durch Indien, Spanien, Mexiko, und haben Möbel und Einrichtungsgegenstände mitgebracht, die nun in den Zimmern und im Wintergarten stehen. Dort wird das Frühstück mit typischer Crostata serviert. Aber natürlich nur, wenn es auf den Terrassen noch zu kalt ist.
La Favia
Via Carlo Farini, 4, 20154 Mailand, Italien
Tel. 0039/347/784 22 12
DZ ab 105 Euro (inkl. Frühstück)