Es ist nicht übertrieben zu sagen: Die allgemeine Italiensehnsucht ist zu Beginn des zweiten Pandemiesommers in eine kritische Phase eingetreten. Man merkt es, wenn man bei diesem Foto von einem Beistelltisch sofort an geschmolzenes Zitronen-Erdbeer-Eis denken muss und sich an hitzestille Nachmittage in bröckelnden Küstenorten zurückversetzt fühlt. Erst gegen fünf, wenn die Siesta zu Ende geht und ein Windhauch vom Meer kommt, fangen die Motorroller wieder an rumzubrummeln. Die Jalousien werden hochgezogen, die Gelateria am Platz macht auf, um den Touristen ihr Urlaubseis auszugeben. Das natürlich besser ist als jedes Eis, für das sie an ihren angesagten Eisdielen zu Hause je angestanden haben. Einfach weil dieser Ort, diese Bank mit Blick auf rostige Turnstangen und einen schläfrigen Adonis, der die Strandliegen einklappt, genau das ist, wofür Zitroneneis erfunden wurde.
Tief im Süden
Die allgemeine Italiensehnsucht ist zu Beginn des zweiten Pandemiesommers in eine kritische Phase eingetreten.