Nach meinen Anregungen für das eher komplexe Projekt »Plunderwunder« (lohnt sich sehr), heute ein ganz einfaches Rezept für einen schönen Dip mit Quitte. Harmoniert mit den gemütlichen Schmorgerichten des Herbstes, aber auch mit Räucherfisch oder Käse. Insbesondere die Kombination mit frischem Ziegenkäse oder Ricotta ist perfekt – für mich passt Quittensalsa viel besser dazu, als zum Beispiel süßer Feigensenf. Außerdem macht sich die Salsa gut zu Gegrilltem oder ganz einfach zu Pane Carasau.
Quittenbäume werden uns noch ihre duftenden Früchte schenken, wenn Äpfel und Birnen im überhitzten Mitteleuropa immer schlechter gedeihen. Quittenfrüchte wachsen nämlich direkt aus dem Ast, während Äpfel und Birnen an einem dünnen Stiel sitzen. Der verträgt Trockenheit nur begrenzt, wenn es zu lange nicht regnet, fallen Äpfel und Birnen vom Baum. Leider gibt es nur ganz wenige Quittensorten, die roh gut schmecken. Fast alle Quitten sind hart, man muss sie schneiden und kochen. Dafür duften die Früchte ganz wunderbar, eine einzelne Quitte kann einen Raum wochenlang verzaubern. Bei mir liegen während der Saison zum Beispiel immer ein paar Quitten nahe der Haustür, wo ich mir normalerweise etwas ungemütlich Jacken und Schuhe an- oder ausziehe. Mit Quittenduft wird das zu einem Moment der Selfcare. Viele Quitten koche ich, Omas Quittenbrot gehört zur Weihnachtszeit, Quittensaft zu Sommer-Drinks und ein Glas Quittengelee sollte immer im Kühlschrank stehen. Um Quitten gut schneiden zu können, verwende ich ein Brotmesser, je größer desto besser.
Salsa Verde mit Quitte
Zutaten:
- 300 g Quitten (für ca. 200 g netto für 4 Pers.) Quitte
- 2 Schalotten Schalotte, Zwiebel
- 1 Stängel Sellerie, wenn möglich mit Blättchen Sellerie, Staudensellerie
- 1 großer Bund Petersilie (75 g) Petersilie
- 5 Kapseln Kardamom
- 2 EL Quittengelee Quitte
- 1 TL scharfer Senf Senf
- 4 EL Öl (z. B. ein nussiges Öl wie Nussöl oder ein gutes Rapsöl) Öl
- 25 g Meerrettichwurzel (optional) Meerrettich
- Salz, Pfeffer
1. Quitte waschen, den Flaum abreiben und abtrocknen. Das Fruchtfleisch klein würfeln. Dabei nicht zu nahe ans Kernhaus schneiden, denn dort sitzen manchmal die Steinzellen der Quitte – weniger bei gekauften Quitten aus der Türkei, mehr bei selbst geernteten Früchten aus meinem Garten. Schalotten schälen, fein würfeln, Sellerieblätter aufheben, den Stiel fein würfeln. Petersilienstängel fein schneiden. Die Blättchen mit den Sellerieblättern hacken.
2. Quitte, Schalotte, Sellerie und Petersilienstängel mit den Kardamomkapseln und 175 ml Wasser etwa 5 Minuten zugedeckt dünsten, mit Salz und Pfeffer würzen. Zum Schluss sollen vor allem die Quittenwürfel gerade noch bissfest sein. Vom Herd nehmen und ziehen lassen.
3. Quittengelee mit Senf und 3 EL von der Kochflüssigkeit cremig rühren, das Öl mit dem Pürierstab untermixen. Kräuter und gedünstete Zutaten unterrühren, Meerrettich schälen und fein reiben, mit dem Dip verrühren, mit Salz abschmecken. Evtl. zum Servieren noch einmal ein wenig Meerrettich über die fertigen Crostini oder Cracker reiben.
