Wie sehr wollen Sie den Deutschen Buchpreis, Caroline Wahl?

Die Bestseller-Autorin zeigt im Interview ohne Worte, ob ihr Erfolg zu rasant war, was das Gegenteil von Bescheidenheit ist und wie viel von ihr selbst in ihren Romanfiguren steckt. 

Geboren 1. Juni 1995 in Mainz
Beruf Schriftstellerin
Ausbildung Studium Germanistik in Tübingen und Deutsche Literatur in Berlin 
Status Keine halben Sachen

Das Schreiben, so sagt Caroline Wahl es in einem Podcast, »ist meine Art, meine Umwelt zu verstehen und widersprüchliche Gefühle in mir auszudrücken«. Es sei mehr als ein Beruf, sie habe darin ein Zuhause gefunden, ein Zuhause, das sie überall mitnehmen könne. Ein Zuhause mitnehmen zu können, das scheint ihr ohnehin zu liegen, vom Geld für ihre Bücher kaufte sie sich einen Wohnwagen und schreibt, wann immer es geht, mit Blick aufs Meer. Gerade erscheint ihr drittes Buch: Die Assistentin. Zwei Romane hat sie bereits veröffentlicht. 22 Bahnen hat sich über eine Million Mal verkauft, der Nachfolger Windstärke 17, eine Art Spin-off des Debüts, rund 700  000 Mal. Die beiden ersten Romane erzählen von Schwestern, die auf den ersten Blick verloren wirken und die man nicht um ihr Leben beneidet, die aber für sich einen Weg finden. Beide Romane wurden zu Bestsellern, weil sie rau und zart zugleich sind: realistisch bis an die Schmerzgrenze, aber nie ohne Licht, nie ohne Hoffnung. Caroline Wahl spricht ihre Ambitionen offen aus, die Neue Zürcher Zeitung zitierte sie so: »Ich will die erfolgreichste Autorin Deutschlands werden.« Manche finden das zu laut, zu direkt, zu unbescheiden. Sie hält dagegen: »Ich bin ehrgeizig und will irgendwo die Beste sein. Ich will gut vom Schreiben leben können.« Die Verfilmung von 22 Bahnen kommt am 4. September ins Kino.