Ziege trifft Kürbis

Für sein Weihnachtsmenü bereitet unser Kolumnist dieses Jahr bescheidene Zutaten besonders liebevoll zu. Den Anfang macht diese einfache, aber raffinierte Ziegenkäse-Kürbistarte.

Für den nötigen Crunch bei der Ziegenkäse-Kürbistarte sorgen Kürbiskerne.

Foto, Text & Video: Hans Gerlach

Vielleicht haben Sie sich ja schon mit den allerbesten Elisen-Lebkuchen auf die Vorweihnachtszeit eingestimmt – knabbern Sie doch einen, während Sie das Weihnachtsessen planen. In den kommenden Wochen werde ich Ihnen wieder ein kleines, vegetarisches Menü vorschlagen. Das können Sie natürlich komplett kochen, aber es freut mich genauso, wenn Sie einen Gang daraus nehmen und mit traditionellen Familienrezepten zu Ihrem persönlichen Menü kombinieren. Teilen oder schicken Sie mir Ihre Probier-doch-mal-Fotos, ich werde sie auf meinem Account in meinen Stories reposten und unter allen, die ein Foto mit mir teilen, drei Exemplare des neuen Buches Probier doch mal verlosen. Darin habe ich einige der besten Rezepte aus dieser Kolumne gesammelt und mit vielen neuen Rezepten, Geschichten und Fotos ergänzt.

Das Thema für mein Festtags-Menü hatte ich gar nicht bewusst gewählt, aber als alles fertig war, schien es mir ganz klar zu sein: Es geht um bescheidene Zutaten und Rezepte in einer besonders liebevoll ausgearbeiteten Form. Der festliche Luxus kommt nicht aus dem Preis der Lebensmittel, sondern aus einer verfeinerten Zubereitung (die aber überraschend einfach bleibt). Gemüsekuchen gehören zum Beispiel für viele zum Alltagsessen. Als zarte Kürbistarte mit wenig aber gutem Käse, einem mürbe durchgebackenem Teig, cremigem Kürbis und einem Hauch Oregano macht sie nicht nur satt, sondern auch glücklich. Eierstich ist eine aus gutem Grund fast ausgestorbene Suppeneinlage. In der Reinkarnation als japanisch inspiriertes Chawanmushi ist er ein gleichzeitig zartes und sehr aromatisches Vergnügen, perfekt als Menü-Zwischengang und auch für jeden Sonntagsbrunch. Geschmorte Zwiebeln finden sich normalerweise in Bratensaucen – wir können die geschmorte Zwiebel aber auch feiern, mit einer eigenen, edlen Sauce, Kastanien-Kartoffel-Püree und womöglich selbst gerührten Preiselbeeren. Falls Sie die schon einmal vorbereiten wollen, hier finden Sie das Rezept, klappt auch mit TK-Beeren. Probieren Sie es doch mal aus! Die Rezepte für das Chawanmushi und die geschmorten Zwiebeln veröffentlichen wir an dieser Stelle in den kommenden Wochen. 

Ziegenkäse-Kürbistarte

Zubereitungszeit
35
Back/Gesamtzeit
80
Schwierigkeit

Zutaten für eine Tarte:

Für 4 Personen
  • 200 g Ziegenfrischkäse Ziegenkäse, Frischkäse
  • 1 TL grober (Dijon-)Senf Senf
  • frisch gemahlener Pfeffer Pfeffer
  • 2 EL geriebener Ziegenkäse, z. B. harter Crottin de Chavignol oder ein anderer Hartkäse wie Gruyère Ziegenkäse
  • 2 EL Kürbiskerne
  • 4 EL Olivenöl

Außerdem: Eine Quiche– oder Tarteform mit 28 cm Durchmesser

1. Kalte Butter in kleine Stücke schneiden. Mit den Fingerspitzen Mehl und Butter mit einer Prise Salz und 5 EL Wasser verkrümeln. Zu einem Teig kneten, 30 Min. ruhen lassen.

2. Kürbis halbieren, die Kerne entfernen, Kürbis schälen und in knapp 5 mm dicke Scheiben oder Spalten schneiden.

3. Backofen auf 200 Grad vorheizen (Umluft 180 Grad). Oregano mit Frischkäse und Senf verrühren, mit Pfeffer würzen. Den Teig auf einer mit Mehl bestäubten Arbeitsfläche rund ausrollen und in eine gebutterte Form legen. Käsecreme auf dem Teig verteilen, mit Kürbis belegen, mit Kürbiskernen und Ziegenhartkäse bestreuen, pfeffern und mit 2 EL Olivenöl beträufeln.

3. Kürbistarte auf der untersten Schiene im Ofen 40 Minuten backen, zwischendurch ein paarmal mit etwas Öl besprenkeln. Die Tarte aus dem Ofen nehmen, mit Pfeffer und etwas Meersalz bestreuen und noch einmal mit Olivenöl beträufeln – am besten heiß oder warm servieren.

Dazu passt ein kleiner frischer Blattsalat.