»Frauen haben einen geringeren Energieverbrauch als Männer und produzieren weniger Wärme. Das liegt am Östrogen, aber auch an einer verminderten Freisetzung von Schilddrüsenhormonen. Der kleinere Grundumsatz führt dazu, dass Frauen eher auskühlen - und der Organismus die Wärme dort speichert, wo sie gebraucht wird: im Kopf, in Brust- und Baucheingeweiden, also im Körperkern. Damit die Organe funktionieren, muss die Körpertemperatur etwa bei 37°C liegen.
Fällt die Körpertemperatur, verengen sich die zuführenden Gefäße zu den Gliedmaßen, damit die Wärme im Rumpf bleibt. So kühlen die Füße ab, manchmal bis unter 10°C. Das ist nicht tragisch, denn Extremitäten wie Füße und Hände sind wechselwarm und durchbluten mal mehr, mal weniger stark. Die Temperaturregelung ist bei Männern ähnlich. Da ihr Grundumsatz aber höher ist, können sie de Wärme besser im ganzen Körper konservieren.«
Prof. Dr. P.B. Persson, Institut für Vegetative Physiologie, Charité Berlin
Die Kolumne »Rätsel des Alltags« wurde bis 2007 in unserem Heft abgedruckt. Aufgrund des hohen Interesses unserer Leser veröffentlichen wir ausgewählte Folgen an dieser Stelle noch einmal.
Illustration: Marc Herold