Was macht ein guter Song mit Ihnen, Suzanne Vega?

Die Sängerin zeigt im Interview ohne Worte, was sie beim Tanzen fürs Leben gelernt hat, womit sie am liebsten ihre Freizeit verbringt und was nach dem Tod kommt.

Geboren 11. Juli 1959 in Santa Monica, Kalifornien
Beruf Sängerin und Songschreiberin
Ausbildung
High School of Performing Arts, Studium der englischen Literatur in New York
Status
Kein bisschen leise

An Suzanne Vega kam man in den Achtzigerjahren einfach nicht vorbei. Nicht an ihren leisen, empathischen, am Folk von Joni Mitchell und Leonard Cohen geschulten Songs, nicht an ihrem Augenaufschlag, der in den Videos ihrer Hits wie Marlene on the Wall oder Luka so perfekt in Szene gesetzt ist. Sie liefen beim damals neuen Musiksender MTV in Dauerschleife, wie auch das mantraartige »Dadadada dadadada« ihres A-cappella-Songs Tom’s Diner, und haben sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Erst recht, nachdem zig tanzbare Versionen von Tom’s Diner die Clubs der Neunzigerjahre eroberten. Vegas rasantem Aufstieg folgten Schaffenspausen und Jahre des privaten Rückzugs. Zwischenzeitlich gründete sie eine Familie, schrieb Gedichte, versuchte sich als Theaterschauspielerin. Die Lieder gingen ihr trotzdem nie aus. Kürzlich erschien ihr Album Flying With Angels, auf dem sie den kulturellen Wandel der USA ebenso behandelt wie Russlands Krieg gegen die Ukraine. Vegas Zauber funktioniert noch immer: Sie geht dahin, wo es wehtut, ohne dabei laut werden zu müssen, ganz gleich, wie empörend ihr Gegenstand ist. Das hatte auch schon ihren alten Hit Luka, ein bittersüßes Lied über Kindesmisshandlung, unvergesslich gemacht. Im Oktober kommt Suzanne Vega auf Deutschland-Tournee.