Uma Thurman, ausgerechnet. Die Personifizierung der Coolness seit Pulp Fiction und Kill Bill. Früher Fotomodell, dann als Schauspielerin berühmt geworden, heute 41 und keinen Deut weniger attraktiv als mit 21. Eine tolle Frau, die mit nicht weniger beeindruckenden Männern verheiratet war: erst mit Gary Oldman (2012 nominiert für den Oscar als bester Hauptdarsteller), dann mit Ethan Hawke (Schauspieler, Schriftsteller, Frauenschwarm). Doch Ende Februar war nun zu lesen, dass Uma Thurman schwanger ist – von Arpad Busson, 49, Banker, investiert im großen Stil in Hedgefonds. Dieser Mann hat ein beeindruckendes Portfolio vorzuweisen, auch an Frauen: Zuvor war er mit Elle Macpherson zusammen, einem der ersten Supermodels, ihres perfekten Körpers wegen »The Body« genannt. Spüren Sie schon leichten Sozialneid?
Offenbar ist der Banker als Männertyp bei Frauen nicht so unbeliebt, wie es die Bankenkrise vermuten lassen könnte: Madeleine von Schweden, Europas schönste Prinzessin, ist verliebt in Chris O’Neill, der in Manhattan bei der Großbank HSBC arbeitet. Chelsea Clinton, Tochter eines früheren US-Präsidenten und der aktuellen US-Außenministerin, auch keine schlechte Partie: verheiratet mit einem Banker. Und Pippa Middleton, nach ihrem Auftritt bei Prinz Williams Hochzeit im Frühling 2011 die begehrteste Frau der Welt, war zu der Zeit mit dem Londoner Investmentbanker Alex Loudon zusammen. Sogar Emma Watson, Star der Harry Potter-Verfilmungen, Stilikone der 20-Jährigen weltweit, die Literatur in Oxford studiert und an einem Öko-Modelabel beteiligt ist, war zwei Jahre mit dem Banker Jay Barrymore liiert. Nur: warum eigentlich?
Frauen wie Watson, Middleton, Thurman könnten Sänger, Schauspieler, Sportstars, Prinzen wählen – und nehmen Banker. Gut, die Rede ist nicht von Sparkassen-Filialleitern, sondern von durchgehend reichen bis unglaublich reichen Investmentbankern, Fondsmanagern, Aktienhändlern. Glaubt man der Literatur (American Psycho) oder dem Kino (Wall Street), dann ist der karriereversessene, über Leichen gehende, den Turbokapitalismus anbetende Banker kein empfehlenswerter Lebenspartner.
Aber das war der Rockstar der Achtzigerjahre auch nicht. Vielleicht stimmt es halt doch, dass schöne Frauen auf böse Jungs stehen. Und wer verkörpert den »Bad Guy« derzeit besser als der Banker? Der verwüstet nicht mehr das Hotelzimmer, sondern gleich den ganzen Währungsraum und spekuliert schon mal ohne Gewissensbisse auf steigende Getreidepreise. Und auf eine Haftstrafe von 150 Jahren Gefängnis, zu denen der Finanzbetrüger Bernie Madoff verurteilt wurde, kommen nicht mal alle Gangster-Rap-Stars der USA zusammen.
Den Banker kann man außerdem viel besser den Eltern vorstellen: Im Maßanzug schenkt er der Mutter teure Blumen und dem Vater einen Aktientipp. Sollte die Beziehung dann doch scheitern, muss die prominente Frau sicher nicht um ihr Vermögen fürchten; anders als bei der Trennung vom mittellosen Indieband-Sänger hat sie keinerlei Unterhaltspflichten zu befürchten: Arpad Busson beispielsweise wird auf ein Vermögen von mehreren Hundert Millionen Euro geschätzt.
Es gibt nur einen Mann, der dem Banker als Alphatier überlegen ist, der über noch mehr Milliarden und Länderschicksale bestimmt – aber Wolfgang Schäuble ist bereits verheiratet.
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