Wünsch dir was!

Wunschzettel von Menschen, die wir gefragt haben, worauf sie diees Weihnachten hoffen.

    WOLFGANG ABSMEIER, 46, TESTPILOT, FLOG ALS ERSTER DEN NEUEN AIRBUS A380 NACH DEUTSCHLAND
    1. meinen allergrößten Wunsch habe ich mir schon erfüllt: Ich bin Pilot. Daher steht an erster Stelle Gesundheit, um diesen Beruf weiter ausüben zu können.
    2. nachdem ich alternativ gern Rennfahrer geworden wäre, einmal bei einem »Porsche Cup« ein paar Runden drehen. Einhundert Kilometer in einem Formel-1-Wagen wird wohl immer ein Traum bleiben.
    3. genügend Zeit, um die Seidenstraße in China zu bereisen und den Wanderweg von München nach Venedig zu gehen.
    4. noch einmal Pavarotti bei einem Livekonzert erleben.
    5. und gutes Wetter bei all meinen Testflügen.

    KAROLINA LEPPERT, 60, DOMINA, VORSITZENDE DES BUNDESVERBANDES SEXUELLE DIENSTLEISTUNGEN
    1. dass meine Tochter als allein erziehende Mutter genug Kraft findet, ihre Ziele zu erreichen, sich selbst nicht zu vergessen und diese Stärke an ihre Söhne weiterzugeben.
    2. dass der Mann, den ich liebe, Frieden findet und wir dann beide etwas davon haben.
    3. dass ich so wohlhabend bin, mir alle irre schicken Schühchen zu kaufen, die mein Auge und meine Eitelkeit erfreuen. Dass ich aber völlig darüber erhaben bin, wenn ich sie mir nicht leisten kann. Aber was noch viel wichtiger ist: dass ich sie mir nicht kaufe, auch wenn ich sie mir leisten kann, sondern mit meinem Geld etwas Sinnvolleres anstelle.
    4. dass Werte wie Respekt, Würde und Verantwortung wieder einen höheren Stellenwert bekommen.
    5. dass die Menschen zu einem offeneren und realistischeren Umgang mit dem Thema Prostitution finden.
    6. dass wir alle trotz aktueller Sorgen Dankbarkeit für 60 Jahre Frieden empfinden.

    STEVE HOLMES, 43, DEUTSCHER PORNOSTAR
    1. im Jahr 2006 so viel Ungarisch zu lernen, dass ich mich mit meinen neuen Nachbarn in Budapest unterhalten kann.
    2. dass mein Sohn von seiner fünf in Englisch herunterkommt.
    3. dass die tschechische Pornokönigin Silvia Saint noch einmal eine boy/girl-Szene dreht und zwar mit mir als Partner.
    4. dass ich meinen Beruf noch lange ausüben kann.
    5. dass meine Frau mich öfter auf Reisen begleiten kann.

    Meistgelesen diese Woche:

    PHILIPP MISSFELDER, 26, BUNDESVORSITZENDER DER JUNGEN UNION
    1. die deutliche Senkung der Jugendarbeitslosigkeit.
    2. einen guten Start der neuen Bundesregierung – die Probleme unseres Landes sind groß.
    3. eine Reise nach Rom.
    4. Weihnachtsmarktspaziergänge mit meiner Freundin.
    5. eine Dauerkarte für den FC Schalke 04.

    SABINE LEUTHEUSSER-SCHNARRENBERGER, 54, FDP-POLITIKERIN
    1. endlich eine Regierung.
    2. mehr Bürgerrechte gegenüber dem Präventionsstaat.
    3. ein bürgernahes Europa.
    4. mehr bürgergesellschaftliches Engagement.
    5. weg mit Atomwaffen.

    JÜRGEN FLIEGE, 58, PFARRER UND TALKSHOW–MODERATOR
    1. exotische Pflanzen, vor allem aus dem Mittelmeerraum. Damit kann ich meine Sehnsucht nach dem Mittelmeer in Bayern stillen.
    2. ein fröhliches, gelassenes, lachendes Deutschland. Wir alle unterliegen der mitteleuropäischen Depression, ich will aber, dass es mit Deutschland aufwärts geht.
    3. ich will langsam wissen, wie es mit mir weitergeht. Ich habe jetzt zwölf Jahre Talkshow hinter mir und warte darauf, dass der liebe Gott mir sagt: "Da geht’s lang.“
    4. ich will kein Soldat mehr sein, ich will nicht mehr kämpfen müssen – für gar nichts.
    5. einen Kühlschrank, der automatisch immer mit den weltweit besten Champagner-Trüffeln gefüllt ist. Die gibt es in der Bäckerei in Aldenhoven, dort war ich Pfarrer. Die Trüffel müssen so gekühlt sein, dass die Schokolade außen kracht, die Kristallzuckerstücke an der Außenseite kleben und man die Champagner-Nougat-Schokolade aus dem Inneren lecken kann.
    6. dass ich mich aus den Berufs- und Beziehungsentscheidungen meiner beiden Töchter raushalten kann. Dass ich kein Ratgeber mehr bin, sondern nur noch ihre Entscheidungen absegne.
    7. ich will wissen, wie man den Darjeeling-Tee von Ronnefeldt zu Hause genauso hinbekommt wie im Restaurant oder Hotel. Dort schmeckt er immer besser.
    8. einen Unterschlupf für zwei Personen – entweder am Meer im Warmen oder irgendwo in den Bergen, eine Hütte, an der man alles selber machen kann/muss. Ich bin nämlich ein Handwerker und gestalte am liebsten alles selber.
    9. ich will, dass die Sonne öfter scheint. Aber nicht zu heiß, sonst muss ich meine Pflanzen so oft gießen.

    Weihnachten im SZ-Magazin - Best of

    BERNHARD STIEDL, 35, JUGENDBEAUFTRAGTER DER IG METALL BAYERN
    1. dass die Aktienkurse nur dann steigen, wenn Unternehmen Arbeitsplätze schaffen.
    2. ein kleines Häuschen in München-Großhadern.
    3. eine Spülmaschine.
    4. dass meine Frau und ich ein bisschen mehr Zeit füreinander haben – zum Beispiel zum Kinderkriegen.
    5. dass Arbeiter vernünftige Löhne bekommen und keine Angst mehr um ihre Jobs haben müssen.
    6. dass sich Guido Westerwelle, Professor Hans-Werner Sinn und dieser arrogante Hans-Olaf Henkel im Dreischichtbetrieb ans Fließband stellen müssen – bis zu ihrer Rente mit 70.

    MARIA JEPSEN, 60, BISCHÖFIN DER NORDELBISCHEN EVANGELISCH-LUTHERISCHEN KIRCHE
    1. eine weitherzigere Flüchtlingspolitik in Deutschland und der EU.
    2. Äpfel auf dem Bunten Teller, die noch ein typisches Aroma haben, wie vor Jahrzehnten.
    3. Pulswärmer für kalte Tage, aus Fell oder warmer Wolle.
    4. Gottesdienste, in denen Menschen sich von der Weihnachtsgeschichte berühren lassen.
    5. nachbarschaftliche Nähe, die den Individualismus aufbricht und Verantwortung und Freude zeigt.

    HIV-INFIZIERTE FRAU AUS MÜNCHEN, 49
    1. endlich Arbeit, am besten eine, die mich interessiert und fordert.
    2. genügend Gehalt für eine schöne Wohnung mit Garten.
    3. weiterhin mein afrikanisches Patenkind unterstützen zu können.
    4. eine CD der kurdischen Sängerin Aynur Dogan.
    5. nächstes Jahr die totale Sonnenfinsternis zu sehen, am liebsten in Libyen, in der Mongolei oder in Kappadokien.
    6. mich weiter zu entwickeln und neugierig zu bleiben.
    7. nicht zu verkalken.
    8. mich selbst besser zu organisieren.
    9. eine ausreichende Altersversorgung.
    10. im Alter nicht einsam und krank zu sein, nicht einsam zu sterben.
    11. alte Freunde zu behalten, neue zu gewinnen.
    12. Nähe, Verständnis, Geborgenheit.
    13. einen Partner, der nicht vor meiner HIV-Infektion zurückschreckt.
    14. endlich nicht mehr in eine Randgruppe gedrängt zu werden.
    15. dass meine irrationalen Schuldgefühle endlich aufhören.
    16. nie an Aids zu erkranken.
    17. dass die Nebenwirkungen der Medikamente nachlassen.
    18. dass sich jeder vor Ansteckung schützt und das HIV-Virus ausgerottet wird.
    19. dass es möglich ist, so eine Liste in Zukunft unter meinem Namen zu veröffentlichen.

    MICHEL FRIEDMAN, 49, ANWALT UND TV-MODERATOR
    1. immer noch, und weil es die Grundlage für alles andere ist: Gesundheit.
    2. wenn schon gesund, dann auch noch frei sein. Freiheit für mein Denken. Offen sein, kritisch und selbstkritisch, das Gehirn immer und immer mehr anstrengen, um überrascht zu werden, was dabei herauskommt. Das Ausrufezeichen immer wieder durch ein Fragezeichen zu ersetzen und die Ergebnisse angstfrei zu leben und zu erleben.
    3. Liebe. Ohne sie ist Gesundheit und Freiheit seelenlos und das Leben mechanisch und traurig.
    4. Zeit, um all das oben Genannte zu genießen, zum Lesen, Filmeanschauen, Reisen. Zeit sowohl quantitativ als auch qualitativ definiert.
    5. und schließlich, wenn das Sterben naht: bitte schnell und schmerzlos.

    CHRISTIAN JUSTA, 34, GESCHÄFTSSTELLENLEITER DER AGENTUR FÜR ARBEIT IN PASEWALK, LANDKREIS UECKER-RANDOW, DER REGION MIT DER HÖCHSTEN ARBEITSLOSENQUOTE IN DEUTSCHLAND (26 PROZENT)
    1. dass es meiner kleinen Familie gesundheitlich immer gut geht.
    2. dass wir immer alle finanziell und zwischenmenschlich so klarkommen und man am Ende seines Lebens sagen kann: Es war gut. Nicht ein Tief nach dem anderen, keine Existenzängste.
    3. das Buch „Mit 17 durch die Hölle“ von Hans Rengert, eine Schilderung von Kriegserlebnissen in meiner Region während des Zweiten Weltkriegs.
    4. mehr Zeit zum Lesen.
    5. mehr Zeit, um Fotos in Alben zu kleben und Videos zu schneiden.
    6. dass es den Menschen materiell besser geht und es weniger Arbeitslose gibt.
    7. dass die Menschen in Deutschland endlich einsehen, wie gut es uns in Mitteleuropa geht. Denn im Gegensatz zu anderen Ländern werden wir jeden Tag satt.
    8. dass ich nie in die Verlegenheit komme, reich zu sein oder ein Auto zu gewinnen. Die Verantwortlichkeit würde mich quälen. Ich müsste immer mein Auto absperren und meine Haustür abschließen.
    9. perfekt Polnisch zu können. Stettin ist die nächst größere Stadt für Theater- und Konzertbesuche, da würde ich schon gern die Sprache richtig können. Ich lerne Polnisch seit sieben Jahren, aber angeblich können Männer wegen der Vernetzung der beiden Gehirnhälften nicht so gut Sprachen erlernen wie Frauen.
    10. Reisen nach Krakau und Prag, in die italienischen Großstädte und an die süditalienische Küste. Und eine Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn einmal durch Russland bis nach China und eine Reise zum Nordkap.

    UTE-HENRIETTE OHOVEN, 59, UNESCO-SONDERBOTSCHAFTERIN
    1. dem Ziel näher kommen, dass kein Kind mehr hungern muss.
    2. dass es der neuen Regierung gelingt, den Teufelskreis der Arbeitslosigkeit zu durchbrechen.
    3. dass meine Familie mehr Zeit füreinander findet.
    4. weltweite Gewaltlosigkeit.

    Weihnachten im SZ-Magazin - Best of

    BJÖRN SCHMIDT, 28, BUNDESWEHRSOLDAT, SEIT AUGUST IN AFGHANISTAN
    1. ich wünsche mir, meine Familie und meine Freunde wieder zu treffen. Vor allem würde ich gern Freunde treffen, die ich schon lang nicht mehr gesehen habe. Ich hoffe, das klappt im nächsten Jahr.
    2. Skiurlaub in Porte du Soleil in der Schweiz.
    3. dass hier in Afghanistan bald ganz alltägliche Dinge des Lebens möglich sind, wie geregelter Straßenverkehr, Auswahl im Supermarkt oder die Möglichkeit, Sport zu treiben. Ein für uns also ganz normales Leben.
    4. ein neues Auto, am liebsten einen BMW M5.
    5. bald mal wieder allein zu sein und die Uniform auszuziehen.
    6. einen neuen DVD-Recorder, mit dem man auch aufnehmen kann.
    7. zum Faschingsbeginn am 11.11. eine kühle Flasche Kölsch.

    CHRISTIN STRAUBER, 19, DAS CHRISTKIND AUF DEM NÜRNBERGER CHRISTKINDLMARKT 2003/4
    1. mehr Freude und Lachen über kleine Dinge.
    2. Wertschätzung relativieren.
    3. Dankbarkeit statt Unzufriedenheit.
    4. Einstellungswandel hin zum Optimismus in Deutschland.
    5. mehr Humanität im Großen und im Kleinen.
    6. mehr Lächeln, nette Worte und kein Neid.
    7. mehr Respekt gegenüber alten Menschen.
    8. bessere Versorgung in Altenheimen.
    9. dass sich Verwandte besser um Alte kümmern.
    10. ganzheitliche Bildung, die nicht von vorne herein aussortiert.
    11. mehr Sonnentage.
    12. Rückbesinnung auf christliches Wertefundament.
    13. neue Malsachen: Leinwände, Acrylfarben und neue Pinsel.
    14. neues Snowboard von Burton oder Nitro.
    15. Gedichtbände von Goethe oder Buch von Konfuzius.
    16. Schminke von Dior und Lidschatten von Artdeco.
    17. Parfum von Calvin Klein Eternity.
    18. Schmuck von Schmuck Art.
    19. neue Tasche.
    20. BWL-Studium gut beenden.
    21. Job im Kulturmanagement.
    22. eigenes Altersheim.
    23. Häuschen in Whistler Mountain bei Vancouver mit Outdoor-Whirlpool.
    24. Reise nach Thailand.
    25. Tennis spielen mit Steffi Graf.

    PETRA SCHÜRMANN, 70, FERNSEHMODERATORIN
    1. dass die Menschen die Fähigkeit haben, Frieden zu halten. Den Wunsch und die Sehnsucht nach Frieden teilen wir alle, aber die Fähigkeit, Toleranz gegenüber anderen aufzubringen und friedlich zu sein, fehlt uns schon meist im näheren Umfeld wie Arbeit, Nachbarschaft etc.
    2. dass ich es schaffen kann, wieder zu sprechen.
    3. ein Besuch bei Papst Benedikt.
    4. dass es mehr Rücksicht auf andere Menschen gibt, vor allem gegenüber Behinderten, Kranken oder Alten.
    5. mein größer Wunsch wäre, dass ich die Zeit zurückdrehen könnte und Alexandra wieder hier wäre. Alles ungeschehen machen könnte.

    DIETMAR BARTSCH, 47, GESCHÄFTSFÜHRER DES »NEUEN DEUTSCHLAND« UND BUNDESTAGSABGEORDNETER DER LINKSPARTEI
    1. Deutschland soll keine Waffen mehr exportieren. Die Millionen dafür sollten besser für den Frieden verwendet werden.
    2. Jedes Kind auf dieser Welt soll ein Geschenk bekommen.
    3. ein stärkeres Bewusstsein für die europäische Vereinigung. Denn das ist nicht nur die Aufgabe der Politiker, sondern der gesamten Gesellschaft.
    4. Existenz sichernde Arbeit für jeden. Und damit meine Heimat nicht mehr und mehr verwaist, besonders in Mecklenburg-Vorpommern.
    5. eine Gesundheitsreform, nach der die Behandlung immer noch durch das Krankheitsbild und nicht durch den Geldbeutel des Kranken bestimmt wird.
    6. eine unaufgeregte Debatte jenseits vordergründiger Parteipolitik über Werte in unserer Gesellschaft, über Zukunft und Verantwortung, Gerechtigkeit und Frieden.
    7. dass mir meine neue Aufgabe als Bundesgeschäftsführer der Linkspartei gelingt. Dazu zähle ich auch, mindestens dreimal am Tag lachen zu können, davon einmal über mich.
    8. Meine Kinder mögen weiter Spaß am Studium haben und oft und gern bei uns sein.
    9. viel Zeit für meinen liebsten Ort in Prerow auf dem Darß mit meiner Frau und meiner Familie.
    10. noch ein paar Jahre etwas Volleyball "mitspielen" zu können.
    11. den sofortigen Wiederaufstieg des FC Hansa Rostock.
    12. acht Wochen Australien.

    CHRISTIANE ALT, SCHULLEITERIN DES ERFURTER GUTENBERG-GYMNASIUMS
    Wünsche habe ich viele und eigentlich sind es immer Fragen an das Leben, auf die ich gute Antworten suchen und finden möchte. Antworten, die ich mir selbst geben kann oder die ich von meinen Kollegen, Schülern und deren Eltern oder Freunden bekomme. Natürlich sind Wünsche für mich mit der Schule verbunden, in der ich seit 14 Jahren arbeite und in die wir vor wenigen Wochen auf einem schweren Weg zurückgekehrt sind, in der Hoffnung, dass das, was dieser Schule widerfahren ist, nie wieder passiert. Als Leiterin dieses Gymnasiums kann ich mir nur wünschen, dass wir Älteren offen dafür sind und mutig genug vor allem auf diejenigen zu hören, die zukünftig unser Gemeinwesen gestalten wollen.
    Deshalb muss Schule auf dem Weg sein, um im positiven, wohlverstandenen Sinne »Gesellschaft im Kleinen« zu werden. Und dass wir alle zusammen lernfähig bleiben für Humanität, auch jenseits von Medien und Fortschrittsgläubigkeit.

    SUZANNE VON BORSODY, 48, SCHAUSPIELERIN
    1. 35.000 Euro für die Organisation »Hand in Hand for Children«, um den Kindern in Katutura/Windhoek, Namibia, ein Jahr lang täglich eine warme Mahlzeit ausgeben zu können.
    2. so viel zu haben, dass ich immer etwas abgeben kann.
    3. mehr Verständnis dafür, dass es sehr wohl etwas ausmacht, wenn in China ein Sack Reis umfällt.

    Weihnachten im SZ-Magazin - Best of