Falklandinseln

Vor 25 Jahren fand einer der bizarrsten Kriege der Geschichte statt, als die Argentinier auf den Falklandinseln landeten und Margaret Thatcher Truppen zur Rückeroberung schickte – der Streit reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Heute herrschen hier die Königspinguine: Nirgendwo kann man sie so nah erleben wie am Volunteer Beach, vier Stunden von der Hauptstadt Stanley entfernt. Auch sonst regiert die Natur: Je nach Wind darf ein Kreuzfahrtschiff anlegen oder nicht. Dann wandern mehr Menschen durch die Stadt, als Bewohner auf den Inseln leben. Abends kehrt wieder Ruhe ein und die vielen vor der Küste liegengebliebenen Schiffswracks schaukeln in der Abendsonne. Nur aus der Brasserie sind noch Stimmen zu hören. Jegliche anti-südamerikanischen Gefühle aber sind beiseite gelegt: Immerhin sitzen neben den britischen Inselbewohnern heute auch einige Argentinier, die auf die Falklands gezogen sind.

(4) Pinguine am Volunteer Beach über Discovery Tours, Tel. 00500/210 27, ab 100 Euro. (5) Falkland Brasserie, Philomel Hill, Stanley, Tel. 211 59.

Wie eine überladene Biene brummt das Flugtaxi von Stanleys Flughafen nach Sea Lion Island, 40 Minuten südlich der Hauptstadt. Hier lassen sich Seelöwen beim Schlafen und Baden zuschauen. Abends, nach einem Falkland-Lamm und chilenischem Wein, zieht man sich in die (1) Sea Lion Lodge zurück. Trotz fehlender Nachbarschaft empfiehlt sich das Schließen der Gardinen: weil sonst Pinguine neugierig durchs Fenster blicken.

Meistgelesen diese Woche:

Falkland Islands Government Air Taxi, Tel. 00500/272 19, ca. 59 Euro; Sea Lion Lodge: Tel. 00500/320 04, Fax 320 03 www.sealionisland.com, DZ 95 Euro., pro Person ab 65 Euro.

Drei gewaltige Walknochen lehnen vor der Backsteinkirche von Stanley aneinander wie riesige Säulen und erinnern daran, dass man trotz roter Doppeldeckerbusse näher an der Antarktis als am britischen Mutterland ist. Dafür gibt es in (2) Michelle’s Cafe noch ein traditionell englisches »Scooby Doo« – eggs, sausages, baked beans, chips and ketchup.

Michelle’s Cafe, Philomel Hill, Stanley, Tel. 00500/211 23.

Als Captain John Strong mit seinem Schiff Welfare 1690 auf den Falklands anlegte, schrieb er: »Einen Haufen Gänse und Enten töteten wir, aber Holz gab es keines.« Noch immer gibt es kaum Bäume. Und kaum Menschen: in der Hauptsiedlung (3) Port Howard gerade einmal 15. Nicht zuletzt deshalb fühlt man sich beim Wandern entlang der 500 Meter hohen Klippen wie ein Entdecker. Wem das nicht aufregend genug ist, der kann im Warrah River eine Fünf-Kilo-Forelle fangen. Nur auf dem Clippy Hill Golf Course sollte man vorsichtig sein, wenn die Bälle im Ginster landen – nebenan liegt eines der vielen übrig gebliebenen Minenfelder auf den Falklands.

Angeln und Golfen über Port Howard Lodge, Tel. + Fax 00500/421 87, www.port-howard.com, DZ 95 Euro.